Ab 25.07.
Laden geöffnet: 8.00 bis 11.00
Anschließend Baggersee. Empfangen vom lässig-entspannten Wächter des Sees.
Auf der Heimfahrt an der "Otille" vorbei: Ottilia, auch Odilia, die Schutzheilige der Blinden und des Elsass, also "doppelt anrufbar". Bei der Findung von "Schutzpatroninnen oder Schautzptronen" dachten die Katholiken immer sehr "realitätsbezogen": Bei ihrer Taufe erlangte Odilia ihre Sehkraft. Sie war u.a. Gründerin und Äbtissin des Klosters Neumünster. Weshalb der Bildstock der "Otille" an gerade an dieser Stelle aufgestellt wurde ... vielleicht sagst du es mir, liebeR LeserIn.
Und, im Laufe des Tages haben wir noch die die letzten Futterkontrollen durchgeführt und wiederum festgestellt, auch in Fronhofen, die Völker besitzen mehr als genug Wintervorrat.
Freitags, von 16.00 bis 19.00 ist unser "Honigladen in der AltenWerkstatt" geöffnet. Weitere Verkaufsstellen sind z.B. der zertifizierte Bioladen "Goldbrunnen" in Tettnang, mir seinem umfassenden biologischen Lebensmittel- und Kosmetiksortiment. Josef Heim und sein Team legen Wert auf "regionale Lebensmittel, frisch und in bester Qualität." Heute haben wir den "Goldbrunnen" wieder beliefert. Wir liefern bewusst nur kleinere Mengen aus, direkt aus unserem gekühlten, dunklen Lager. Längere Lagerung bei Ladentemperatur und Licht vermindert die Fermentaktivität des Honigs.
Die invasive kanadische Goldrute ist für viele Insekten, insbesobere Schmetterlinge, wertvolle Futterpflanze. Trotzdem, bei uns von vielen nicht geliebt, wegen ihrer einheimische Pflanzen verdrängenden Ausbreitung. Bildinhalt: Der Charme, den ein stetiges Verwildern haben kann.
Wir haben ihn schon: den "Superapfel vom Bodensee" (SchZ): Er trotzt "extremen Klimaereignissen", ohne!!!jeglichen Pestizideinsatz. Gesucht wird ein Apfele,der mit "wenig Pestizidseinsatz zurecht kommt. Warum? Es gibt doch genügend Sorten, die ganz "ohne" gedeihen! Und das noch auf den tiergerechten Hochstämmen?
Klimawandel und invasive Pflanzenarten (und das Belassen der vorhandenen Vorräte im Brutraum) stellen demR BienenpflegerIn hierzulande die Frage: Überwinterung der Völker ohne Zufütterung möglich? Es ist -leider (Klima)- zu erwarten, dass dieser Trend sich verstetigt.
Varroazahlen - vor ca. vier Wochen, erhoben von der LABienenkunde, Hohenheim, im Rahmen von DeBiMo - sind in mehreren Völkern im "gefährlichen Bereich": Anfang August gegen 10 %. Wird ein derartig vermilbtes Volk dann nicht umgehend behandelt (AS, 60 %) kann es in den nächsten Wochen zusammenbrechen. (Die Bekämpfung der Varroatose erfolgte unmittelbar nach dem DeBiMo. Da kannten wir das Ergebnis bezüglich Varroabefall noch nicht.)
Die Sonne tat sich heute Morgen schwer, den Dunstschleier aufzulösen. Für den heutigen Augustinustag heißt es: "Um die Zeit von Augustin, geh'n die warmen Tag dahin." Heute jedenfalls wurde es noch richtig heiß. Es scheint, dass es dieser Wetterregel so ergeht wie einigen Thesen des Theologen und Philosophen (354 bis 430) aus Tagaste in Nordafrika: Ihr Inhalt verliert an Gewicht, neue Erkenntnisse treten in den Vordergrund.
Am 1. September sollten die Honigbienen mit genügend Wintervorräten versorgt sein. Die Überprüfung der Futterabnahme ergab bisher: Einige Völker sind jetzt schon, nach einer Futtergabe, am Rande der Überfütterung. Sie brauchen mehr Platz, mehr Platz dass die Königin stiften kann. Da wir keine schon mal bebrüteten Brutwaben einlagern, bleibt nur das Einhängen von Anfangsstreifen. Heute löten wir Anfangsstreifen ein, damit wir den Bienen morgen mehr Platz bieten können. Sie werden den Platz zu nutzen wissen, um sich aufzuketten...mal sehen, einige Streifen werden ausgebaut und bestiftet...so war's bisher.
Als Streifen verwenden wir entweder Streifen mit Mittelwandmuster oder glatte Streifen, alle aus Biolandwachs von unseren Bienen. Immer wieder messen wir die Zellenbreite nach, um zu sehen, ob die Bienen nach vorgegebenem Maß bauen...oder nach dem "inneren Maßstab".
Die Riedlandschaft und der Wald sind unsere naturnahen Trachtgebiete. Hier greift der Mensch am wenigsten ein. Gerade in den weniger kultivierten Landschaften machen sich die einwan-dernden Pflanzen, späte Nektarspender, breit. Auch im Wasenried sind unsere Bienen mit 8 kg Zuckerfutter am Rande der Überfütterung. Zwei weisellose, drohnenbrütige Völker, Folge der AS-Behandlung bzw. des Umweiselns, sind zu beklagen. Wir haben sie abgekehrt. Alte, schon ewig verkündete Imkerregel: 30 Meter vom Stand sind die Völker abzukehren, damit die schwereren Drohnenmütterchen wegen ihres Gewichts, ausgebildete Eierstöcke, nicht zurückfliegen könnten. Sie könnten der Königin des Volkes, dem sie zufliegen, gefährlich werden. Ob dies alles stimmt ? Ich kehr die drohnenbrütigen Völklein einige Meter vorm Stand ab ... geht ...fast immer ... Mein Mittel der Wahl! Im Bild: Der angeflogene Platz des abgekehrten Volkes. Die bevorzugte Beute des neuen "Zuhauses", dessen Bewohnerinnen vorerst den Zutritt verwehren.
Nach dem Feinstrahl-Berufkraut im Feldmooser Wald gestern, heißt der heutige Neophyt Japanischer Staudenknöterich oder Kamtschatka-Knöterich. Diese Blühpflanze erfreut sich in Europa und den USA wachsender Unbeliebtheit: Auch sie verdrängt die einheimische Pflanzen-konkurrenz. Von Insekten -Fliegenarten, Wildbienen-wird sie stark besucht.
Zuletzt im Bild: Das Ried mit seiner geheimnisvollen Ausstrahlung und seinen Störchen, die sich schon seit Wochen sammeln, um dann ihre lange, gefährliche Überwinterungsreise anzutreten. Die Störche aus unserem Raum nehmen gemeinsam mit den schweizer Störchen, den franzö-zösischen und spanischen die westliche Zugroute über Gibraltar und die Sahara, um in der westafrikanischen Sahelzone zu überwintern. Oder sie bleiben auf irgendeiner Müllkippe in Spanien ...oder landen schon auf dem Affenberg ... oder bleiben gleich in Frohofa auf em Maschta in Frau Spindler's Garta.
Im Feldmooser Wald: Überprüfung der Futterabnahme der einzelnen Bienenvölker. Und: "Heraus-fischen" von weisellosen oder stark virengeschädigten Volkseinheiten durch einen Blick in Futtertrog und Brutraum.
Nach der ersten Futtergabe (10 Liter Lösung entsprechen 7 kg Biorübenzucker) haben die Völker insgesamt zu viel an Futtervorräten, so dass die Brutausdehnung eingeschränkt wird. Die Spätsommertracht aus dem drüsigen Springkraut und der zuvor im Brutraum verbliebene Melezitosehonig bilden ca. 15 kg des Wintervorrates. Im Feldmooser Wald wäre dieses Jahr ein Einwintern ohne Füttern vertretbar gewesen.
Bilderstrecke: Die Bienen im FW heute/Entnommene Futterwabe, um Platz zu schaffen/ Alles fließt: Sojaanbau/ Neophyten ( Drüsiges Springkraut und ... Feinstrahl-Berufkraut) fühlen sich wohl ... oder ...Eine Folge des Klimawandels .../Jetzt gilt's: Rühr mich nicht an!
Auf dem Heimweg von Blümetsweiler ...
Zwetschgen: "Nicht mehr tragbar" .
Nicht nur im schwäbischen Oberland sind Feldkreuze Formen lebendiger christlicher Kultur. Unfallkreuze sollen oft auch die Erinnerung an geliebte Menschen wachhalten.
Der Borretsch am Ackerrand ist eine herausragende Bienenweide und Heilpflanze, bei Herzbeschwerden, bei Melancholie. Vorsicht: Die im Borretsch enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide sind giftig, in gewissen Mengen!
Bartholomäus war einer der zwölf Apostel. Um das Evangelium zu verkünden reiste er nach Indien, Mesopotamien und Armenien und erlitt einen grausamen Tod. An Batholomäus beginnt der bäuerliche Herbst: In vielen Gebieten ruhte die Arbeit.
"Bartholomä/wer Korn hat, der sä/wer Gras hat, der mäh/wer Hafer hat, der rech/wer Äpfel hat, der brech."
Bleiben die Störche nach Barthelmä ...käme ein milder Winter, hieß es. Aber ...bei den Störchen, da sind inzwischen alte Lostage und Vorhersagen Schall und Rauch. Sie passen sich der Klimaveränderung an, fast ohne Verzögerung. Und der Mensch ?
Bilder: Wachsertrag aus den ausgeschmolzenen Honigräumen: Jedes Jahr werden mindestens 1/3 der unbebrüteten! Naturwaben! (auch in den Honigräumen aus Anfangsstreifen) ausge-lassen: Der Wachsertrag ist entsprechend. Der Honigertrag etwas geringer. Die Honigqualität, Geschmack frischer, Wassergehalt geringer. Seit nun fast drei Jahrzehnten unser Weg!
Rückstandsfreies Bienenwachs -jedes Jahr lassen wir unser Wachs (Honig sowieso) auf Rückstandsfreiheit von außen! (Pestizide) und innen (z.B. Varroabekämpfungsmittel) überprüfen. Chromatographisch wird dabei in Hohenheim nach Peaks in den einzelnen Parametern gesucht: Unsere Bienenprodukte waren stets rückstandsfrei!
Weitere Bilder: Die große Hitze: Trotz beschattetem Parkweg: Und das, nach dem letzten Hunds-tag: Er will nicht mehr. Bleibt einfach liegen. Anstatt die besorgte und geduldige Besitzerin zu fragen, ob ich helfen kann ... sage ich "Darf ich ein Bild von dem Hund machen?" ... und ...letztes Bild "Summer in the city" ... Stimmung wie auf einem Bild von Edward Hopper
23.08., Ende der Hundstage, einer Periode heißer Sommertage, die am 23.07. begonnen hat. Ein Ende mit Verspätung?
Kurz erinnert sei hier an einen weißen Flecken im kollektiven Gedächtnis...es jährt sich der Inter-nationale Tag der Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts werden bis zur 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts rund 20 Millionen Frauen, Männer, Kinder verschleppt, zwei Millionen versterben in den engen Laderäumen der Schiffe. Die Über-lebenden werden in der neuen Welt wie Vieh versteigert.
Heute heißt es nochmals Waben auslassen im dampfenden Wasserkessel (innen: Emaille oder Edelstahl). Nach dem Auslassen -durch Sieb, dann Schwereklärung- erfolgen nach der jeweiligen Klärung weitere Aufkochwassergänge, bis das Bienenwachs sauber ist. Zuweilen arbeite ich dabei auch nit dem Siebtuch. Beim Auslassen von unbebrüteten Honigwaben ist der Wachsertrag gut, beim Auslassen von Altwaben geht auf diese Weise -zu wenig Druck von der Wasserschapfe- einiges an wertvollem Wachs verloren.
Unser Honigladen wurde von der Wachsarbeit aus mitbedient.
Zu viert begutachten wir R's Bienen. Ihre Sorge: Ist der Bien stark genug, genügend varroafrei, ausreichend mit Futter versorgt, um den Winter zu überstehen? Eine Dadatwabe besitzt einseitig 2600 Brutzellen und bietet Platz für 1400 Bienen. Dem Bienenvolk in R's Obstgarten geht's so gut, dass wir auf eine Schätzung verzichten. Ein 10 Waben-Dadantvolk sollte auf 38 kg aufge-füttert werden.
R lässt ihre Bienen schwärmen. Zweifelsfrei die natürlichste Art der Bienenhaltung und der Varroabekämpfung. In ihrem ökologischen Paradiesgärtlein hat ein Schwarm letztes Jahr seine neue Bienenheimat in einem verwitterten, mächtigen Birnbaum gefunden. Die Photos zeigen außerdem einen Ausschnitt der Pflanzenvielfalt und Insektenfreundlichkeit, das menschliche Gemüt ansprechenden Gestaltung des Gartens. Wunderbar ...und unendlich viel "erdige" Arbeit.
Heute gilt's, die Äpfel beginnen zu fallen: One man went to mow, went to mow the meadow, one ... two men ... three man ...
Vor dem Mulchen heißt es: Die schon gefallenen "Guten" herauslesen. Danach geht's los: EineR mäht mit dem Hochgrasmäher - 65 cm Schnittbreite, 13 PS, Sichelmähwerk, rundlaufend - die "Längsbahnen", eineR mit der Motorsense rund um die Bäume und die "Engstellen". Dauert einen halben Arbeitstag. Wir mähen nur drei Mal im Jahr, nach dem Abblühen der jeweiligen Generation Wiesenblumen. Trotzdem ...
Das Balkenmähwerk ist ökologisch die bessere Alternative: es schneidet wie eine Schere, die Wiesenbewohner bleiben größtenteils unver-sehrt. Das Gras muss abgerecht werden: die Samen brauchen Platz und Licht um auszukeimen. ... Ist eben einiges zeitaufwendiger.
Auch wenn die treuen Rosen im Obstgarten und der Heckensaum oben ein versöhnliches Lebensbild unserer Natur abgeben, sei hier an Hans Sterneder's Schilderung über den "Zweck ihres Seins" einer (Wiesen)Blume im "Sonnenbruder" erinnert: "...der nicht allein in der Lebenssaftbereitung, dem Zellenbau und im Blühen und Fruchtbilden besteht, sondern dem großen, alles umschließenden Gesetze sich einzuordnen hat, das neben vielem andern das Ansammeln von Heilkräften in Wurzeln, Stiel und Blättern oder das Bereiten von Nährstoffen für die Insekten befiehlt." So!
Die meisten Apfel- und Birnenbäume hängen voll. Bei den Frühäpfeln war es ebenso. Ab heute können die (Most-) Äpfel wieder abgeliefert werden bei der BAG in Fronhofen. In Europa fällt die Ernte dieses Jahr höchstwahr-scheinlich geringer aus als in vorigen Jahren. Wir können auf gute Most-obstpreise hoffen. Mancher spricht von 28.- pro DZ. Auch dieser Preis wird dem Obst vom Apfelhochstamm nicht gerecht: Ungespritzte Streuobst-bestände in blühenden Wiesen sind ein ungeheurer Mehrwert für Mensch, Tiere und Pflanzen. Wie groß ist dagegen der ökologische Wert einer "Pflanzen-schutz" gewarteten, mit Kunststoffbahnen versehenen, bewässerten, oft gemulchten Intensivobstanlage? Streuobstwiese und Intensivobstanlage: Beide werden über den Apfel bezahlt.
Honig gebracht zum CAP-Markt Weingarten. Festgestellt, Alnatura, beliefert jetzt auch den CAP-Markt mit Biolandhonig. Eindeutiger Hinweis: Wer an den Großhändler alnatura Honig liefert, der muss über eine entsprechende Menge verfügen. Dafür kommen nur relativ große Imkereien in Frage. Die Biovermartungslücke für kleinere Betriebe wird dadurch enger. Die Biolandrichtlinien sind längst darauf ausgerichtet, dass auch ein Großbetrieb damit wirtschaften kann. In der Imkerei gilt, statt "Nur Naturwabenbau ist gestattet" - "Den Bienen ist auf mehreren Waben Möglichkeit zum Naturbau zu geben." Wir imkern nur mit Naturwabenbau, sowohl im Brut als auch im Honigraum. Weil's bienengemäß ist, weil's der Wachsqualität gut tut, weil's der Honigqualität gut tut. Die Honigquantität, die nimmt ab.
Abgeschlossen: Füttern, 7 kg-Futter (Biorübenzucker aus der Region.)
"Schöner Sonntag...", schön wär's gewesen. Wespenalarm!!! Nach §39 Abs.1 Satz1 Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, die wilden Tiere, z.B. Wespen, ohne triftigen Grund zu töten.
JedeR weiß, Wespen sind frech, Wespen sind aufdringlich, Wespen stechen nicht von vornherein und doch -selten-unvermittelt. Wespen, Eiweißfresser, sind auch dem Menschen nützlich. Und, es gibt "Wespenjahre" in denen sie besonders zahlreich sind...und unsere zwei Haupt-wespenarten "Gemeine Wespe" und "Deutsche Wespe" sind in unserer Region nicht vom Aussterben bedroht.
Wenn du, liebeR LeserIn, ein Wespennest -nach längerer Überlegung!!!-als Bedrohung emfindest, musst du dich ans Umweltamt deiner Gemeinde wenden. Pech für dich, wenn's grade Wochenende ist...In der Praxis wenden sich viele Menschen an Feuerwehr oder Imker. Doch, die sind erst Mal nicht zuständig.
Mein Helfereinsatz heute, um die Wespen-Bedrohung abzuwenden, kostete mich zehn Stiche. Der legendäre Imkermeister Pfefferle, der das Imkern mit Wespennestern in Schuhschachteln erlernte, sagte "Wespen stechen elegant". So kann man's sehen. Oder ganz anders.
Zuerst die Arbeit, dann in die Stadt!
Heute Morgen, zusammen mit Rika, fünfzehn Jungvölker im Hasenberg eingefüttert: Jedes Volk erhielt 7 kg Futterlösung. Bäume an Waldsäumen sind seit Urzeiten bevorzugte Standorte der Bienen. Kultivierte Bienenhaltung heißt nun...keine vier Meter über der Erde, mehrere Völker auf einem Standort...ganz bienengerecht ist das nicht...der Bienenpfleger möchte die Bienen nicht nur erhalten, er möchte auch, dass das Wildtier ihm nutzt...so ist die Kultivierung der Honigbienen immer ein Kompromiss zwischen "Free the bees" und dem extremen American Way of Beekeeping.
In Ravensburg war Flohmarkt. Nach Kaffeehausbesuch durchgeschlendert. Mit Hut. Kommt aus einer Gruppe ein junger Mann auf mich zu. Ich denk, ein Japaner. Sagt: Schöner Hut./Danke!/Schwäbisch-allemannische Fasnet!?/Nein. Ganzjahreshut./Ruatafescht!?/Nein, Ganzjahreshut./Seehasafescht!/Neiiin, Ganzjahreshut. ...Zum guten Schluss noch ein weiterer naturverbundener Hutträger, der sich ebenfalls auf dem Flohmarkt aufhielt...
Bilderdokus
Raus aus dem Tretrad...Wasenried-Hasenberg-Feldmooser Wald-Fronhofen-Was...soll's? Zugfahrt in die Landeshauptstadt Stuttgart. Dort ebenfalls große Hitze. Insbesondere auf den großen, repräsentativen Plätzen (z.B. vor dem Rathaus) und in Teilen der Königsstraße. Wo ist er, mein Freund, der Baum? ...150 000 Bäume stehen in Stuttgart auf öffetlichem Grund und nochmals viele tausend auf privaten Grundstücken. Und doch, es sind zu viel wenige. Haben wir "modernen" Menschen inzwischen nicht die besondere emotionale Bindung zu den Bäumen verloren, die seit tausenden von Jahren gewachsen war? Der sehr renommierte Architekt und Bauingenieur Werner Sobek behauptet: "Wenn acht Milliarden Menschen 25 Jahre lang pro Jahr zwei Bäume pflanzen...können die residualen CO2 Emissionen von jährlich fünf Milliarden Tonnen kompensiert werden." LiebeR LeserIn, auch wenn du nicht an die Mystik der Bäume glauben magst, wir brauchen sie mehr als mancheR denkt. Nicht nur bei großer Hitze.
Bilder: Stuttgart, Bahnhof.
Mariä Himmelfahrt, das älteste Marienfest. Der Legende nach wurde wenige Tage nach Maria's Bestattung der Felsstein vor dem Grab entfernt und...der Leichnam Mariens war nicht mehr da, statt dessen blühte ein Rosenstrauch und wilde Kräuter dufteten köstlich. Deshalb die Kräuter-segnung ...mit Kräuterbündeln von bis zu 99 vorgeschriebenen Kräutern.
Wie das Wetter am Himmelfahrtstag, so der ganze Herbst sein mag. Oder, zum sofort Überprüfen: Um Mariä Himmelfahrt, das wisse, gibt's die ersten Nüsse.
Nach einem BienenpflegeSchritt zur Varroadezimierung folgt nun der nächste Pflegeschritt: Die Ergänzung des Wintervorrats im Brutraum, aus dem wir das ganze Jahr keinen Honig entnehmen. (Aus den aufgesetzten Honigräumen konnten wir ca. 20 kg Honig entnehmen.) Letztendlich müssen die Völker samt Boden, Brutraum, Wabenbau, Außendeckel etwa 38 kg Gesamtgewicht erreichen. Wir hoffen, dass wir dieses Jahr nicht mehr als 10 kg Zuckerfutter (Biolandrübenzucker, aufgelöst in Wasser, zuzüglich Kamillentee, Salz, Obstessig) zufüttern müssen. Nettohonigertrag: 10 kg. So viel ernteten schon unsere Altvorderen. An was liegt's?
Bilder:
Bei Tätigkeiten an Außenständen wacht der Hund im Bienenhaus. Mitarbeiter Sven beim Eingießen der Futterlösung. Brennnesseln als Schwimmer. Die Brennnessel ist eine wunderbare Heilpflanze.
Auch heute fast das selbe Bild wie gestern: Der Magazinturm als Wegmarke für das neue Bienenjahr. Jedes dieser Magazine beherbergte ein Bienenvolk. Nun war die Königin zu alt, zu leistungsschwach, oder ihre Nachkommen zu varroatoseanfällig oder zu aggressiv.
Nach der Entnahme der Königin wird das Volk ganz oder teilweise einem Jungvolk als Verstärkung zugegeben. Zuvor wird wiederum das Jungvolk auf seine Leistungsfähigkeit und Weiselrichtigkeit überprüft. Um in den beiden Volksteilen den gleichen Geruch herzustellen, verwendete mein Vater Thymiantinktur bzw. hochprozentigen Alkohol. Schon immer barg die Vereinigung zweier Volksteile (...die nicht gewünschte Königin wird -so ist das leider- vorher getötet) ein -aus imkerlicher Sicht vertretbares- Risiko für die (teiweise) neue Königin.
Dieses Jahr ein Wespenjahr? Sie sind da, reich an der Zahl, und frech im Auftreten! Wespen, noch mehr Hornissen, sind "Kulturfolger" der Honigbienen?!
Leere Kästen ...bringen den Honig. Heißt es. Die Altvölker werden entweiselt und den Jung-völkern zugefügt. Dem geht die Entmilbung mit Ameisensäure voraus. Eine mögliche, ungewollte Folge: Die Königin überlebt diese Prozedur nicht. Die Bienen schaffen nach. (Gedeckelte Nachschaffungszellen) Mit der Senkung der Säurekonzentration auf 60% und der Anwendung des Nassenheider Verdunsters sind Königinnen- und Jungbienenverluste selten geworden. Bei ausreichender Wirksamkeit gegen die Varroa.
Der "Magazinberg", der auf's Aufräumen wartet, ist Sinnbild für den langen Weg des Heran-pflegens und der Bildung überwinterungsfähiger Volkseinheiten, die in sieben Monaten die Frühtracht eintragen können.
War beim "Umweiseln" im Feldmooser Wald. Kam zurück und fand das Buch vom "Weisen vom Mont Aubert" auf der Treppe. Danke! Bin begierig, seine Beobachtungen, Erfahrungen, Folgerungen kennen zu lernen.
Im Wald war es nicht ganz so hitzig wie drunten im Dorf. Nun steht der nächste Neophyht in voller Blüte: die kanadische Goldrute. Vogelwicke, Balsamine und Goldrute nebeneinander.
Ein Volk lagerte vor, nur. Trotz der Ameisensäureprozedur, die allen Völkern abverlangt wird. Gerade in dieser Phase ist Beschattung von größter Wichtigkeit. Die Wäldvölker sind derzeit durchwegs gut versorgt. Aus der Melezitosetracht, dann der Tracht aus dem Springkraut.
War unterwegs, um die Verdunstungsmenge Ameisensäureverdunster abzulesen: Ca. 25 ml 60%ige AS sind in den letzten 5 Tagen pro Tag verdunstet: Genügend, um gegen die Milbe bis in die Brut zu wirken. Nicht zu viel, um die Bienen stärker zu schädigen. Z.B. tote Jungbienen.
Flirrende Hitze. Totenstille. Sonntag. Auf dem Rückweg Friedhofsbesuch. Das "Grab" gießen. Vor dem "Kriegerdenkmal" herrschte lebhafter Honigbienenflug: Lavendel. Auf den anderen, liebevoll gepflegten Gräbern mit bunten Blumen: Stille. Ein Grab mit einem Lavendel bildete die Aus-nahme! Friedhöfe, die Gärten der Toten, als Blühoasen? Heute, um 17.00, bei 30*C nicht.
Spruch auf dem Kriegerdenkmal "Die Pfarrgemeinde Fronhofen ihren im Weltkrieg 1914-1918 gefallenen Helden"...In Stein gemeißelt für alle Zeit? JedeR weiß doch, dass die "Helden" oft elend verreckt sind. Sehr oft verheizt wurden. Sehr oft flüchten wollten. Dass diese "Helden" gar keine Helden waren und auch nicht sein wollten. Sie wollten leben. Wollten lebend wieder heim. Der Spruch auf dem Kriegerdenkmal, wäre kein ernsthaftes Problem ...wenn er geschichichtlich endlich richtig eingeordnet würde. Doch ...es kam der 2. Weltkrieg. Millionen Menschen kamen wieder elend zu Tode. Und jetzt...hatten wir lange Frieden...endlich was gelernt...doch Deutsch-land soll "kriegsbereit" werden. Ruckzuck ...Pazifismus war gestern ... Ja, goht's no?
Der eilige Laurentius starb qualvoll auf einem Gitterrost über Feuer. Am Laurentitag, darf deshalb im Haus kein Feuer gemacht werden.
An Lorenzi ist es Brauch, hört das Holz zu wachsen auf. St. Lorenz kommt in finstrer Nacht, ganz sicher mit Sternschnuppenpracht.
Weiß, Ruttner und Bruder Adam: Alle drei herausragend in der Bienenzucht. Dazu gehört noch Armbruster. (Wartet im Regal.) Was haben sie mit den drei Bildern mit Königinnenzellen zu tun? Weiß hielt bis zu 45 Königinnen in einem starken Pflegevolk "erbrütbar". Oben rechts sind jedoch einige schiefe "Hörnchenzellen" zu sehen. Aus solchen Zellen schlüpfen öfters keine gut aus-gebildeten "Prinzessinnen". Unten rechts eine überbaute und "gehämmerte" Königinnenzelle (Ruttner). Beides, keine schlechten Zeichen, beides jedoch keine Gewähr für eine besonders gut gepflegte Königinnenzelle.
Und, wenn interessieren dich imkerlche Details: links unten, eine geschlüpfte Zelle (scharfer Rand), die ich heute photografiert habe und ...der Begattungsflug der ehemaligen Insassin dürfte missglückt sein oder erst gar nicht stattgefunden haben...Alle Brut geschlüpft, Drohnen noch im Volk, eine Königin -2. Nachschau- nicht zu finden. Es waren insgesamt vier geschlüpfte Zellen. Und... stille Umweiselung oder Nachschaffungszellen? Und, die Streckmade ist in der -überlangen-Zelle nach unten gerutscht, Abriss vom Futtersaft?, geschlüpft. Ist es nun eine Zelle aus einer stillen Umweiselung...eins bis drei, entstehen meist auf der Mitte der Wabe in vorher ausgeformten Weiselbechern. Die alte Königin legt noch weiter...oder ist es eine Zelle aus einer "Nachschaffung", immer mehrere, verstreut auf den Waben, vornehmlich aiuf jungen . Es ergeben sich weitere Fragen...Im Lauf der Jahre als Imker dachte ich mir oft, "Das weiß nur der liebe Gott." ...
Der Admiral, gefunden am 9. August, zwischen zwei von den Bienen, dann von den Wespen ausgefressenen Melihonigmagazinen. Hineingeraten und von den Wespen übel zugerichtet?
Nicht umsonst passierte es im Wasenried, wo Fuchs und Has' sich "Gut Nacht" sagen und wo es von feurigem Gras, von Brennnesseln, nur so quallt. Der Admiral, im südlichen Europa behei-matet, wandert jedes Frühjahr hierher. Das Admiralweibchen klebt immer nur ein Ei an die zarten Triebe der Brennessel. Die Raupe Nimmersatt rollt sich in ein Blatt der großen Brennnessel und frisst davon. Wird das Blatt welk, robbt sie sich zum nächsten.
8. August, St. Dominikus. Geht zurück auf den Gründer des Dominikanerordens, der um 1170 in Spanien gegründet wurde. Der Orden erhielt in der Zeit der Inquisition und der Hexenverfolgung die unrühmliche Bezeichnung als die "Hunde Gottes". Wetterregel: Ist's an Domini sehr heiß, wird der Winter lang und weiß.
Bilder: Melizitosehonig, Überreste in einem Futtertrog unter Meliwaben auf Honigraum. Und, drei rechts: Aus dem Ferienprogramm heute Mittag: Einsicht in ein Bienenvolk, Kerzenziehen, Pause mit Honigbrot, im Freien am Gartentisch: Auftakt zur Invasion der Wespen. Noch nie so erlebt.
Jede ImkerInnengeneration kämpft mit "ihrer" Bienenkrankheit: Bruder Adam, der weltbekannte Imker des Klosters Buckfast, aus Biberach gebürtig, versuchte die Tracheenmilbe, die der englischen und europäischen Imkerei sehr zusetzte, züchterisch zu bekämpfen. Die Buckfastbiene war letztendlich das "Werk", dieses genialen Züchters und seiner Helfer. Dazu bereiste er die halbe Welt und suchte nach geeigneten Bienenherkünften. Für die nächste ImkerInnengeneration in Deutschland, zu der mein Vater gehörte, war vor allem in den 60er-Jahren die Nosema, eine Darmkrankheit der Biene, die besonders im Frühjahr auftrat, eine Plage. Sie bekämpften die Nosema mit Fumidil B, das man im Frühjahr auf die Bienen sprühte. Die Bienenplage meiner Generation ist die Varroatose. Die Biene(nbrut) wird von der Milbe parasitiert, angebissen und teilweise ausgesaugt. Virosen breiten sich aus. Das Volk geht zugrunde. Innerhalb eines Bienenjahres...ohne imkerlichen Beistand.
In den Bildern wird dieser Abschnitt in der Varroosebekämpfung, nach dem Abschleudern, näher gezeigt und wiederum...die Kleinteiligkeit der Imkerarbeit: Außendeckel-Innendeckel-Isolierholz-Wachstuch-Adamfütterer-Brutraum. Mitte: Adamfütterer vor dem Draufsetzen. Links: Zusammengesetzter Verdunster auf Schwammtuch. Das wiederum auf Kunststoffwanne.
Bei der Arbeit im Hasenberg. Der Mähdrescherfahrer navigiert seine mähende und dreschende Maschine mit sechs Metern Breite über's Weizenfeld. Nach Wintergerste und Raps ist nun der Weizen an der Reihe. Früher, in jungen Jahren, ist der Landwirt mit seinem Mähdrescher bis auf die Schwäbische Alb gekommen, immer der "reifen Frucht" nach.
Rechts ein Ausschnitt aus der imkerlichen Arbeit an diesem langen Arbeitstag: Ameisensäure, 60 %, im Verdunster, auf dem Brutnest, zur Bekämpfung der Varroamilbe. Während im Mähdrescher Lenkrad und viele Hebel-/Schalter zu bedienen sind, sind's beim Imker wieder Mal die vielen Kleinteile, die es richtig zusammenzusetzen und einzusetzen gilt.
Heute ist "Mariä Schnee": Regen an Mariä Schnee, tut dem Korn (so) tüchtig weh. ...Viele Wetter-regeln für die Landwirtschaft lassen sich schon deshalb nicht mehr halten, die Vegetation ist in-zwischen vier Wochen früher dran und dauert wiederum länger.
Für die ImkerInnen beginnt nun die Hauptphase der Vorbereitung auf die Überwinterung: 1. Bekämpfung der Varroatose. 2.Versorgung mit genügend Vorräten. 3. Gesunde Völker mit einer Stärke, die dem Winter trotzt. 4. Trockene Behausung, ohne Zugluft.
Zu 2.: Bis heute ist in unseren Breiten eine Zuckerzufütterung unvermeidlich, wenn den Bienen ein Großteil der gesammelten Vorräte -Frühtracht, Waldtracht- entnommen wird. Seit den '70ern werden immer stärkere Völker angestrebt, die auch Trachtangebote, die nur kurze Zeit andauern, mit vielen Sammlerinnen effektiv nutzen. Eine verläßliche Tracht aus Beikräutern und Wild-blumen gibt es für die Insektenfamilie nicht mehr. Die sogenannte Läppertracht. Hat der Strohkorbimker einstens im Frühjahr den Honig ausgeschnitten, den ihm die Bienen übrig ließen, füttern wir heute nach dem Schleudern so viel ein, dass die Bienen gut über den Winter kommen. Und, sind wir nun weiter als unsere Vorgänger, die Zeidler und Korbimker? In Bezug auf wahre Bienenpflege, einschließlich ihrer Ernährung? In Bezug auf Honigertrag? In Bezug auf Honigqualität? Unsere Konsequenz: Aus dem Brutraum unterm Absperrgitter wird keine Wabe geschleudert. Unser Traum: Aus Springkraut und Goldrute und Sylvie -bei uns bisher nur minimaler Bestand-und Wildblumen im Wald (Wegränder) so viel Nektarhonig gewinnen, dass Fütterung in einigen Jahren obsolet wird. Vor zwei/drei Jahren waren wir dem Ziel schon näher: Dann kam jedoch ein Bienen-Hungerjahr ohne Honig, aber mit viel Zucker! Übrigens: Ein Bienenvolk verbraucht im Jahr mehr als 100 kg Honig. Wir schleudern so um die 20 kg.
Seit dem ausgehenden Mittelalter hieß es "Stadtluft macht frei". Jetzt heißt es für viele Städter, zumindest am Sonntag, so, wie auf dem Bild. Die deutsche Wohnungsbauministerin, Frau Geywitz, empfahl, angesichts der Not an Wohnraum, ebenfalls ...dasselbe, allerdings nicht nur am Sonntag. So wird es in Zukunft aus sein, mit dem ruhigen Landleben, das sonntags höchstens von ein paar ganz leise dröhnenden Maishäckslern unterbrochen wird. Unsere städtischen Mit-bürgerInnen werden uns mit ihrer nervigen Betriebsamkeit ganz schön einheizen.
Dazu ausschnittweise Rainer Umbach, ein der "Wahrheit" verpflichteter Mitarbeiter der TAZ: "Was hat die Stadt denn noch zu bieten?// Im Grunde nur die hohen Mieten//samt Krach und Streit der Nachbarschaft//und ihrer Töle, die nachts blafft. ...Wie anders lebt sich's auf dem Lande! ...Zwar fehlen sämtliche Geschäfte,// doch schult der Einkauf Wanderkräfte. ...Für Freunde von veganem Leben,//kann's Kräuter frisch vom Gehweg geben.//Und ohne Ärzte weit und breit//ist für Naturheilkunde Zeit..."
Scheint witzig...Doch, wie weit daneben liegt R. Umbach?
Bilder: Sonntag: Von Blümetsweiler durch den Feldmooser Wald...
Bilder: Beim Schwarmschöpfen mit der Schwarmfangkiste.//Die dicke Eiche beherbergte einen Schwarm. Sie bot weit mehr als genügend Hohlräume und hätte mehrere Schwärme beherbergen können.//Eingangsspalt.// Malerisch verzierte Klotzbeute.//Weitere Klotzbeuten.// Bienenkorb.
Die Schwarmzeit ist seit einigen Wochen vorbei. Trotz Schwarmverhinderungsmaßnahmen und 9-tägiger Kontrolle auf Schwarmanzeichen: Wir ImkerInnen hatten das Schwarmgeschehen wieder mal nicht ganz unter Kontrolle: Ein Mal ließ das Wetter nicht zu, die Völker zu öffnen. Ein ander Mal, konnten wir nicht alle Völker ruck-zuck durchsehen. Oder, das Leben stellte uns andere Aufgaben. So haben es einige Schwärme doch geschafft, zu entkommen. Dorthin, wo sie "hin wollten." Free the bees?! Oder befreien die sich selbst? In Bäumen aufgehängte Klotzbeuten sollen dem Bienenschwarm möglichst "bienenschwarmnahe Lebensräume" anbieten. (2)
Honigladen in der Alten Werkstatt geöffnet: Heute, 16.00 bis 19.00 Uhr. Samstagmorgen: 8.00 bis 11.00.
DeBiMo, Deutsches BienenMonitoring. Da machen wir mit. Heute ab 10.00 Uhr: Birgit Fritz von der Landesanstalt für Bienenkunde, Stuttgart Hohenheim, kommt heute zum Sommermoni-toring.
16.00 bis 18.00 Uhr: Stocklufttherapie. Heute das letzte Mal.
DeBiMo ist ein deutschlandweites Projekt mehrerer Bieneninstitute unter der Federführung der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim. Dabei werden die Daten einer Kohorte von jeweis 10 Völkern in mehr als 100 Imkereien- Freizeit-, Nebenerwerbs-und Hauterwerbsimkereien- erfasst. Untersuchungen werden gemacht zu: Entwicklung und Verlust von Bienenvölkern, zu Krankheiten der Bienen, zur Honigqualität und Zusammensetzung (Best. der Blühpflanzen bzw. Honigtauerzeuger), zum Bienenbrot (Perga). Als daran beteiligter Betrieb ist uns wichtig: Vergleich von Volksstärke und Varroatosebefall zu anderen Imkereien in BW. Honigqualität und Herkunftspflanzenbestimmung. Taucht in einer Pergaprobe ein Pestizid auf? Welches? Wie stehen wir auch hier landesweit da? Vier Mal pro Jahr -Frühjahr, Ende Mai, Sommer und Herbst- finden die DeBiMo-Probenahmen statt. Drei Mal insgesamt gehen Honig und Bienenbrot nach Hohenheim. Bienenproben -300 Bienen pro Volk- werden ebenfalls drei Mal genommen.
Die alljährliche Biolandkontrolle (Abcert) findet unabhängig davon statt.
Bilder zu DeBiMo: Birgit Fritz von der Universiät Hohenheim bei der Populationsschätzung. // Untersuchungsgut: Honig, Perga. ...Übrigens: Erwin Reisch aus Wielatsried, Gem. Fronhofen (da-mals) war von 1986 bis 1990 Präsident der Uni Hohenheim. Zwei Persönlichkeiten aus Fron-hofen, denen in Stuttgart ebenfalls herausragende Aufgaben anvertraut wurden, sind Paul-Rudolf Köberle und Luitgard Wiggenhauser.
Die Notwendigkeit der Umweiselung einiger Wirtschaftsvölker - die alte Königin wird entnommen und getötet, das Altvolk kommt zum Jungvolk mit diesjähriger Königin - ergibt sich nicht nur aus den Aufzeichnungen desR Imkers/In (Alter und Vitalität der Königin, Honigleistung, Sanftmut und Wabenstetigkeit, Varroawiderständigkeit), sondern wird sehr oft vom Volk selbst angezeigt, indem es weiterhin die alte Königin dazu bringt, Drohneneier zu legen. Klarer Hinweis. Oder indem das Volk die Drohnen nicht abtreibt. Hinweis, jedoch nicht so eindeutig. Ist dies Ende Juli/Anfang August der Fall, fühlt sich der/die ImkerIn bestätigt.
Heute, im Ried, begegnete ich einem toten Schwärmer, ca. 5 cm lang, auf dem Boden eines Jungvolkkastens (5 Waben). Die Bienen hatten den Eindringling vor einiger Zeit bekämpft (Flügel) und... einem Bienenschwärmlein, das ich vor drei Tagen wg. Drohnenbrütigkeit in einiger Entfernung vom Bienenstand abgekehrt hatte: Die Bienen flogen nicht zurück, sondern sammelten sich als Schwärmlein um die Drohnenmütterchen!? Seltsam...eigentlich fliegen die flugfähigen Bienen zurück, die Drohnenmütterchen nicht, weil sich ja inzwischen ihre Eierstöcke entwickelt hätten...sagte bisher der eine zur anderen...und jedeR schrieb's ab...was stimmt jetzt?
LiebeR LeserIn, vor uns die nie endende, oft mühevolle, Arbeit...hinter uns das Selbe...um uns der glühend heiße Sommer...da kommen mir diese Zeilen in den Sinn...von Arik Brauer.
"Fohr weg min Radl, drah mi ned um./I fohr weg min Radl und drah mi nimma um.// Und schlaf ned unterm Weidenbaum, ned in der nassn Gruabm,/da singen da die ganze Nacht, die Gelsn um die Ohrn./Im Kuckeruz, im Kuckeruz da sieht dich kana liegn,/ da spieln sie a die Haselmäus, da singen a die Grilln.// Fohr weg ..."
Nun mehr zum "Schwarmfänger", wie gestern angekündigt... Das ganze Frühjahr und den ganzen Sommer bezog kein Bienenschwarm diesen "Schwarm-fänger", diese Klotzbeute. Why not?
Bienenkundler gehen davon aus, dass die ursprüngliche Behausung der Honigbiene hohle Bäume und Felsspalten waren. Heute beziehen Schwärme vom Rolladenkasten über den Briefkasten oder eine Ecke unterm Dach in Nachbar's Fahrradunterstand ("Dees sind doch deine Biena." So gesagt.- "Dia holesch g'fälligscht wieder raus." So gedacht.) oder am Lieblingsschwarmplatz im Apfelbaum oder im Zwischenboden des Fachwerkbaus oder tatsächlich in einem Baum (Die "Dicke Eiche" beherbergte sogar, nachdem sie umgestürzt war, bis zum Winter ein Bienenvolk.) fast jeden höhlenartige Raum, der nicht am Boden ist.
Der Bienenschwarm, das Schwärmen der Bienen, ist meines Erachtens der Hauptschlüssel zum Überleben der Honigbiene in unseren Landen. Überleben heißt, auf die Hilfe desR Bienenpfle-gersIn nicht
angewiesen sein. Dieses Ziel -Schwarm: Freilebende Honigbienen-wird uns hier noch oft begegnen. (Die Beiträge zum Bienenschwarm erhalten deshalb von mir immer eine Zif-fer.) (1)
Übrigens, "Was hosch eigendlich gescht middag gmacht?" Gestern Mittag brachte ich die letzte Fuhre Meli-Waben zum Ausfressen ins Wasenried. Es ist einfach eine verdammt zähe Sache mit dem Melihonig. Diese Waben müssen, sobald sie sauber ausgeschleckt sind, wieder abgeholt, sortiert und ein Teil davon eingeschmolzen werden: Eine Honigraumwabe, obwohl nie bebrütet, wird bei uns nicht mehr als drei Mal verwendet. Es sollen sich von außen keine Umweltgifte anreichern können.
Handwerliche Imkerarbeit ist sehr "kleinteilig". Zwar sind die Dadantmagazine alle genormt. Trotzdem, es sammelt sich gleich ein Haufen Zeit und verschiedenen Zeugs an, wenn jedes Volk nach seinen Bedürfnissen "bearbeitet" wird. So ist der Stockmeißel für viele ImkerInnen das am meisten gesuchte Werkzeug im Arbeitsalltag.
Heute haben wir mit der Auflösung unbefriedigender Völker und dem Umweiseln begonnen. Am Nachmittag fand das zweitletzte "Bienenstockluft einatmen" statt. Es wird nun Zeit, den "Schwarmfänger" (Bild) abzunehmen. Dazu morgen mehr...
Heute Morgen: Die Kinder der Gruppe "Unterwasserwelt" aus dem Kinderhaus St. Josef kommen zu einem Besuch. In den vergangenen Wochen haben ihre Erzieherinnen mit ihnen den Themenkreis "Bienenwesen-Bienenvolk" bearbeitet. Deshalb wollen wir vor Ort unterm Nussbaum zuerst das derzeitige Wissen der Kinder mit einer Bilderbetrachtung festigen. Die Lernerfahrungen der Kinder sollen möglichst in der realen Bienenwelt (Der Imker, sein Werkzeug, Smoker anzünden. Am geöffneten Bienenvolk: Bienenwesen. Bautraube.), "schnüffeln" von Bienenstockluft über Inhalatorschlauch und in der praktischen Arbeit (Rollen einer Bienenwachskerze) möglich sein. Mit einem Honigbrotvesper. Und anschließender Spielepause. Zum Schluss gibt's einen Apfel vom Baum: Ohne Biene gäb's den wahscheinlich nicht.
Bilderreihe: Das Setting für den "Lern was-mach was-Besuch" beim Imker und seinen Bienen.
Geratsreute, "Einhaldenfestival". Matinee mit Heinz Hübners-Salonorchester. Wir unterstützen Anton's Mannschaft am Dinnetestand.
Bilder: Das Salonorchester unter dem Dirigat von Christian Zierenberg. Leila Trenkmann, in Fronhofen aufgewachsen, ist als Sängerin mit ihrem Ehemann dabei.
Am Dinnetestand tauchen immer wieder Freunde und Bekannte auf, was mich freut. Hier sind es zwei verdiente Pädagogen, Adolf, der "Sprachflüsterer" und Erfinder und Ausdenker des Praxistages an seiner Schule, und Hans-Jörg, immer schon Kunstfreund, immer schon Kunstvermittler und immer wieder Kunst Schaffender, beide aus Wilhelmsdorf.
Nach der Arbeit auf dem "Altenteil": Die Seniorenmannschaft vom Dinnetestand: Eingerahmt von Chef und Chefin, Anton und Vroni.
Die Juniorenmannschaft vom Dinnetestand ist heut morgen nicht im Einsatz, andern-tags aber sehr.
Und... hast du die Walnuss-Knack-Maschine angekuckt...und die Walnussölpresse...und Anton's Nuss-Knacker?
Sa, Mi, Do, Fr, Sa: Bienenfluchten auflegen-Honigräume mitnehmen-Schleudern-Wachs auslassen-2/3 der HR wieder aufsetzen zum Umtragen: Geschafft! Nicht ganz: Eine Tranche der HR muss noch umgetragen werden, Waben und Deckelwachs noch ausgeschmolzen und der geerntete Honig nochmals gesiebt werden. Handwerk.
Und noch was...
Wir haben uns sehr gefreut, dass der radelnde Malermeister Josef Ehnle aus Baien diese Woche endlich "herganga isch" und Fenster, Simse und Treppe verschönert und wetterfest "gemalt" hat. Meine Tante Thekla und Josef Ehnle sen., Küfermeister, sind Josefs Eltern. Josef Ehnle ist der sechste in einer langen Generationenfolge im Baien. Die anderen fünf trugen allesamt den Namen Josef Ehnle und allesamt waren sie Küfermeister. Mein Onkel Josef Ehnle...kannst du mir noch folgen, liebeR LeserIn...musste erkennen, dass die Küferei ein sterbendes Handwerk war. Als anfangs der sechziger-Jahre in der Fenkenmühle der junge Malermeister Hildebrand aus Ergetsweiler sagte, er suche einen Lehrling, war für Josef Ehnle V. klar, wer das wird.... Josef VI liebt seinen Beruf bis auf den heutigen Tag! Und am Ende solcher Geschichten sagt einer, den ich gut kenne: "Ja, so war des!" Josef, der Malermeister, lebt den Spruch der Malerzunft: Der Maler, Spezialist für Schönheit und Schutz!
Wetterrregel: Ist St. Anna klar und rein, wird bald das Korn geborgen sein.
Bienenvölker, die jetzt noch Drohnenbrut pflegen, wollen umweiseln. Bienenvölker, in denen jetzt noch viele Drohnen zu sehen sind, sind sich ihrer Königin nicht sicher.
Auch heute: Einholen der Honigmagazine./Mühevolles und oft vergebliches Schleudern des Melezitosehonigs./Ausbringen der nicht schleuderbaren Honigwaben zum Umtragen./Auslassen des Deckelwachses und von Honigwaben.
Jakobus der Ältere. War einer der 12 Apostel. Santiago La Compostela? Jakobsweg...hier soll (!) Jakobus Grab sein. Um Jakbi die Tage warm, im Winter viel Kält und Harm.
Bilder: Abräumen im Feldmooser Wald: Honigräume sind abgenommen.//Bienenflucht: Oberseite.//Bienenflucht: Unterseite.//Nicht wie erhofft, aber wie befürchtet: Melezitosehonig, zwar etwas weniger als vor 14 Tagen, aber durchgängig.//Bienen bauen doch nicht immer so, wie der Mensch meint zu wissen. (Anbau ans Absperrgitter. Auf dem Bild ist die Unterseite zu sehn.)//In the jungle 2: Fast explosives Wachstum grüner Pflanzen.//Zum Transport aufgeladene Honigräume: 10 min. lang zeigten die Bienen kein Interesse: Springkraut, hoher Zuckerwert des Nektars.
Anmerkungen:
Die Bienenflucht wird einen Tag vor der Schleuderng eingesetzt. Ohne die Bienen abkehren zu müssen, lassen sich die Honigmagazine am nächsten Tag abnehmen: Mehr oder weniger bienenfrei. Die Bienenflucht nutzt den instinktiven Willen der Honigbiene, immer wieder in den hormonellen Geruchskreis der Königigin zu kommen. Sie funktioniert wie eine Reuse. Ist sehr bienenschonend.
Nicht schleuderbarer Melezitosehonig: Sehr arbeitsaufwendig. Umtragen lassen - andere Verfahren kommen für uns nicht in Frage.
Naturbau unterm Absperrgitter: Bei Nachmessung ergaben 10 Arbeiterinnenzellen eine Länge von 5,6 cm. Pro Zelle eine lichte Weite von ca. 5.5 mm. Vor der Jahrtausendwende gaben die Imker-Brüder Lusby aus Arizona bekannt, die -von ihnen vorgeprägten- Arbeiterinnenzellen der Arbeiterinnen seien kleiner als die übliche Norm, nämlich nur 4,9 cm weit, und würden vom Bien ausgebaut und bebrütet. Und...mit diesen kleineren Bienen seien keine chemischen Mittel zur Bekämpfung der Varroatose mehr nötig. Seitdem messe ich die Innenweite der Arbeiterinnen-zellen bei unseren Bienen -keine Vorprägung- und komme stets auf ca. 5,5 mm. Seit 20 Jahren. Naturbau! Sollte ich in die Lusby-Versuche miteinsteigen?
Übrigens...die Aussagen der Gebrüder Lusby wurden nie breit bestätigt. (Zum Inhalt: Wie des öfteren, betrachte ich auch dieses Thema hier nicht umfassend, sondern stelle es ins Licht.)
Das Ried, gewaltige erdige Kraft! Ried oder Moor-oft wir beides als Synonym verwendet. In unserer Gegend geht Ried mehr in Richtung "kultiviertes Moorgebiet". Es ist noch gar nicht so lange her, dass immer mehr Menschen das Moor nicht mehr länger mit großem Aufwand kultivieren wollten, die Alternative hieß: Wieder vernässen. Die Gemeinden Wilhelmsdorf und Ostrach, mit dem Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf als mutige und kompetente Vorhut unterm Dach des Schwäbischen Heimatbundes, sind ein weites Stück dieses Weges der Wiedervernässung gegangen: Vernässte Moore binden CO2, entwässerte stoßen es aus. Außer dem Klimaeefekt bieten wassergesättigte Moore eine verbesserte Wasserqualität, Schuz der Artenvielfalt, das Herausfiltern von Boden-Nährstoffen, einen Puffer bei Hochwasser, ein Naturerlebnis für die Leut, eine mögliche Einnahmequelle durch Touris, ...Zum Bild: In nassen Sommern wie diesem ist das Ried nicht zu bändigen. Ironie des Klimawandels: CO2 wirkt wie ein Wachstumsbeschleuniger bei Grünpflanzen.
S'Riad isch von allem meh...
Wenn's hoiß isch, isch's hoißer,/ wenn's kalt isch, isch's kelter,/wenn's nass, isch's nasser,/wenn's trocka isch, isch's trockener,/wenn's ruhig isch, isch's ruhiger,/wenn's windig isch, isch's windiger,/wenn's dunkel isch, isch's dunkler.