BIOLANDIMKEREI AlteWerkstatt Franz&Claudia Jung Fronhofen Am Schmiedebrunnen 8
BIOLANDIMKEREIAlteWerkstattFranz&Claudia JungFronhofenAm Schmiedebrunnen 8

<<Das PhotoTagebuch: Aus dem Leben eines Landimkers und seiner Bienen>>

<<Oktober 2024>>

<<Donnerstag, 31.10.>>

Wolfgang. Als Bischof von Regensburg gründete er eine Domschule mit Chor. Heute: Regensburger Domspatzen.                                                                                                                 Wetter: St. Wolfgang Regen, verspricht ein Jahr voll Segen. (So "EinTagsRegeln" erweisen sich oft als gar nicht treffsicher. Also: Heute hat's nicht geregnet das bedeutet für's Jahr....

Heute, vorausgehend zu den Gemeinsamkeiten von Honigbiene und Kuh, kleine Anmerkungen zur Kuh:

Ewald Matare, 1933, nur sieben Monate nach seiner Berufung zum Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie wieder entlassen, an die er - nach der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft wieder berufen wurde. (Übrigens, die "Naziprofessoren" durften einfach "weitermachen".) Matare nennt diese Plastik "Die grasende Kuh". Ihre Formen glatt, gerundet, beinahe zierlich, ruhige Gelassenheit ausstrahlend. Der "Stier", 1920, steht anders da, aber formale Ähnlichkeiten sind unverkennbar.

Die dritte Photographie...zeigt die reale oberschwäbische Antwort auf Matare: "Lawina" aus Ziegelbach, die "schönste Kuh Baden-Württembergs", "ein perfekter Körper mit elegantem Seitenbild..."

Nur soviel aus der Entwicklungs- und Züchtungsgeschichte des Braunviehrindes ... Im Alpenraum zuerst über Jahrhunderte als "Torfrind" gehalten, daraus entwickelte sich neben vielen verschiedenen Landschlägen der "Allgäuer Dachs". Auch in Fronhofen wurde von mehreren Nebenerwerbsbauernfamilien Braunvieh, das mit Genügsamkeit und Gesundheit überzeugte, gehalten. Bis in die 60er. Mitte der 60er wurde das Braunvieh durch die Einkreuzung nordamerikanischer Brown-Swiss-Stiere umgezüchtet. Inzwischen ist die Braunviehzucht ein Teil der horizontalen, internationalen Landwirtschaft: Gezielte Ausschau nach den international besten Braunviehbullen hat die regional angepassten "Schläge" verdrängt. Horizontales Wirt-schaften das vertikale, regionale. Vordergründige, zuweilen kurzfristige Leistungserbringung im Feld und auf dem Stall hieß die Devise. Nachhaltigkeit? Für Boden, Pflanze, Tier und Mensch...Ein lohnendes Ziel, an dem immer mehr Menschen, auch immer mehr Bauern*, arbeiten.

<<Mittwoch, 30.10.>>

Viel Nebel im Oktober, viel Schnee im Winter. ....Bisher war's doch eher wenig Nebel. oder it? Mal sehen, ob sie heut noch kommt, die Sonne.

Und, sie erschien, strahlte den Nebelvorhang weg. Oh mei Oberschwaba, du bicht en herrlicha Garta, Wohlfühlregion für Mensch, Tier und Pflanze? Wäre zu schön ...

LiebeR LeserIn, in Bienen Verstehen versuchen Martin Ott und Werner Dettli u.a. teilweise über-raschende Verbindungslinien im Verhältnis von Bien und Warmblütern aufzuzeigen.

Warmblüter können die Eigenwärme regulieren. So eroberte der Wal das Meer, das Nilpferd den tropischen Tümpel und die Vögel die Lüfte. Als einziges Insekt vermag die Honigbiene, als Bien, ihren "Körper aus Wachs, Vorräten, Brut und Bienen" der Temperatur anzupassen: Sie hält das Brutnest auf 36*. Ungefähre Warmblütertemperatur. Das schafft Unabhängigkeit von der Außentemperatur, insbesondere bei der Aufzucht der Jungen, der Brut. Selbst produzierte Wärme oder Kühlung einzusetzen, Heizerbienen oder Kühlerbienen, können weder Wespen noch Ameisen.

In den folgenden Tagen... Was die Kuh und die Honigbiene gemeinsam haben ...

<<Dienstag, 29.10.>>

29. Oktober: Im Gregorianischen Kalender der 302 Tag. Bis zum Jahresende bleiben noch 63 Tage. Der Gregorianische Kalender, benannt nach Papst Gregor VIII, korrigierte den Julianischen, der im 16. Jahrhundert dem astronomischen Jahreslauf um inzwischen 10 Tage hinterherlief. In einer päpstlichen Bulle wurde der Ausfall von 10 Jahrestagen angeordnet. Nun sollte der gregorianische Kalender gelten.

1923: Kemal Atatürk ruft die Republik aus. Bis heute wichtigster türkischer nationaler Feiertag.

Hier und heute... Endlich! Die neue Hobelmaschine ist angeliefert worden. Samt Absauganlage. Bienenmöbelschreinerei nun noch besser aufgestellt.

Im Wasenried weiter mit dem Pflegeschnitt: Um die Bienenwohnungen und bei den über die Jahre gepflanzten "Riedbäumen". Ohne massiven Verbissschutz überlebt im Ried kein Setzling. Insgesamt ist der Rehbesatz zu hoch: Keine natürlichen Feinde, "die blaue Tonne" mit Wildfutter gibt's teilweise ab Oktober, auch bei diesen äußerst milden Wintern, zu geringer Abschuss.

<<Montag, 28.10.>>

Simon und Judas Thaddäus, gingen nach "Christi Himmelfahrt" gemeinsam nach Babylonien und Persien, um zu predigen. Beide starben als "Märtyrer".

Wenn Simon Judä schaut, so pflanze Bäume, schneide Kraut.

Der Winterschnitt um die Bienenstände -Gras und Kräuter, Hecken, Bäume - steht an. Heute: Beginn im Wasenried.

Photographien:

Herbstzeit-Nebelzeit: Abendliche Nebelschlange vom BlinSee in Richtung Ruprechtsbruck.//Kaltluftsee hinter Möllenbronn.

"Moderne Zeiten": Er bleibt da. Und mit ihm viele, die in kleineren oder größeren Gruppen auf den frisch gemähten Wiesen auf Nahrungssuche sind. Der Storch, inzwischen ein "Land-Kuturfolger". Und leider allzubald ein "Standvogel"?

<<Sonntag, 27.10.>>

17.00, Aulendorf, Eiscafe gegenüber der Schlosskirche, wir, mit Eis auf Bank neben der Straße. Alte Frau, Rollator: "Ich setz mich zu ihnen. Dann können sie mir eine Geschichte erzählen!" Wir rücken und machen Platz. "Oder mögen sie keine Geschichten erzählen?" Ihr Akzent ist osteuropäisch. "Mögen sie denn Geschichten erzählen?" "Ich bin aus Siebenbürgen. Es gab Zeiten, da konnte ich eine Sorte von Geschichten nicht erzählen..." ...So,... klar, damals hinter dem "Eisernen Vorhang". Nur damals, nur dort? Damals, ja, auch bei uns, im "3. Reich". Danach?

Der CDUler Ludwig Zimmermann, Gastwirtssohn aus Baustetten, hörte am Wirtshaustisch die Geschichten der Daheimgebliebenen und die Geschichten der Kriegsheimkehrer. Ausgangsfunke für die seine zähen Nachforschungen zu "Das katholische Oberschwaben in der Zeit des Nationalsozialismus". Bei seiner nimmermüden und mutigen Forschungsarbeit wurde Zimmer-mann Zweierlei gewahr: Wie unwahr, ins Gegenteil verdrehend und widerborstig viele Aussagen der Beteiligten waren. Wie tief verstrickt, ob passiv oder aktiv, viele Katholiken aus der Heimat waren. Obwohl 2021 erschienen, ein mutiges Buch, ein Versuch, nichts auszusparen. standhaft zu bleiben.

Maria Beig, erst spät zur Schriftstellerin geworden, weiß darum: "Von der Heimat und deren Leuten darf nur lobend geschrieben werden! So war man es gewöhnt." Nur lobend, nicht "Schreiben was ist." (Augstein)  Die dörfliche, heimatliche (Un-)Kultur des Nichterzählens einer "Sorte von Geschichten" hat nicht nur in vielen Gemeinden bis heute die geschichtliche Aufarbeitung des "Tausendjährigen Reiches" abgewehrt, sondern hindert auch nachfolgende Generationen aus diesen Geschichten zu lernen. 

Untere drei Photographien:

Letzte Mahd. "Schochen".

Herbstliche Spiegel der Natur.

Werden und Vergehen: Der Rote Baum. "It's over!" (W. Schäuble) Abschied. Bis zum nächsten Jahr?

<<Samstag, 26.10.>>

8.30 - 11.00: Honigladen in der Alten Werkstatt

...und...weiter lief im ländlichen Alltagskino "Der Reifen, Teil 2: Er gibt auf...und findet Hilfe!"

Ein Besuch in der Stadt ...FV verliert 1:2...dann auf den Gespinstmarkt. Cafe. Esel photogra-phiert. Schon auffallend: Der Herr Esel trägt eine Krawatte. Ganz der Patrizier, wie die Herren der ehemaligen großen Ravensburger Handelsgesellschaft "Zum Esel". 1397 gab sich die vornehme Gesellschaft ihre erste Ordnung. Geld verdienen, Geld verdienen, ...war die Antriebsfeder der noch heute so hoch verehrten Familien. Wer oben bleiben will, der verteidigt seine Privilegien nach unten! Die Humpis hatten von 1298 - 1528 das Führungsamt der Stadt, zuerst hieß es Stadtamman, dann Bürgermeister, 77 mal inne. Sie werden immer noch verehrt...zu Recht?Gieriges Handeln als Fortschritt? Herrschaft der Superreichen? Auch heutzutage können Esel Krawatten tragen.

<<Freitag, 25.10.>>

Mit Krispin                                                                                                                                                   sind alle Fliegen dahin. ...Die  Regel ist so wie der Reim: Nicht so ganz stimmig. Die Brüder Crispin und Crispianus: Nach der Legende waren sie Schuhmacher und fertigten kostenlos Schuhe für die Armen. Im 3. Jahrhundert. Da sie auf dem christlichen Glauben beharrten, sollten wurden sie von der römischen "Herrschaft" getötet. Auf Grund ihrer damaligen Tätigkeit gelten sie heute als Schutzpatrone der Schuhmacher, Sattler und Gerber. 

Und sonschd?... Honigauslieferung nach Weingarten, CAP-Markt. Mit dem CAP-Markt in Weingarten arbeiten wir seit mehr als 19 Jahren zusammen. Dort arbeitet nicht nur ein inklusives, freundliches Team, sondern die haben auch ein pfiffiges Angebot, u.a. ein relativ breites "BioAngebot". 1999: In Herrenberg erster CAP-Markt: Schaffung von Arbeitspätzen für Menschen mit Behinderung und Sicherung der Nahversorgung.

16.00 - 18:30:  Honigladen in der AltenWerkstatt. Heute nur bis 18.30. "Terminhatz".

 

Photographien:

LiebeR LeserIn, schon mal einen dicken Reifen mit Schlauch abgezogen, den Schlauch geflickt, dann Reifen und Schlauch wieder aufgezogen. Drei Stunden Mühe..."Das muss doch gehen...", dann fertig, dann neue Löcher im Schlauch wg. zu "grobem " Hantieren beim Reifen auf ziehen...dann tiefe Enttäuschung...dann Reifen ...schließlich am Sa, 10.30, in die Mechaniker-werkstatt am Ort. Der hat's tatsächlich hingekriegt. War scho mühsam...

<<Donnerstag, 24.10.>>

Donnerschdig...Dunschdig...jetzt erstmal mit Haltung ans Werk...Holzspalten. Arbeit mit einem meditativen Anteil, so ab dem zweiten Tag. Und, man/frau sieht genau, die "Beig" wächst.

Abgefallene Blätter, auf dem Grund des Sees. Wieder: Natürliche Schönheit per Zufall. Dazu zwei Bilder von Jackson Pollock, Maler des abstrakten Expressionismus, Amerikaner. 1947 begann er mit Dribbing (Klecksen, Tröpfeln). Dabei lag die Leinwand auf dem Boden. Und er überließ einiges dem Zufall. Seine "alten Dämonen" lassen ihn nicht los. Alkoholisiert am Steuer stirbt er bei einem Autounfall.

Werden und Vergehen: Der Rote Baum spiegelt sich nicht mehr. Das rote Blätterkleid der Pappel hat sich leer gezittert.                          Sehr malerisch...das gegenüber liegende Ufer samt Wolken.

<<Mittwoch, 23.10.>>

Severin. Es heißt, er sei der dritte Bischof von Köln gewesen. 4. Jahrhundert. Was sagt er zum Wetter: "Wenn's St. Severin gefällt, bringt er mit die serste Kält." Damit wäre er vor dem Klimawandel spät dran gewesen. Dieses Jahr...noch kein Frost im Herbst. Gestern... trüb, etwas regnerisch, eher mild...Ein Wetter zum Holzspalten.

Zum Brennholz: Schüttraummeter, so wird das Holz heutzutage oft geliefert. Ein Raummeter beinhaltete mehr als doppelt so viel Holzscheite. Brennholz: Nicht mehr als 25 % Holzfeuchte. Gesetz. Sehr guter Brennwert: Unter 15 %. Lagerzeiten, gespalten: Fichte, ein Jahr. Buche, zwei Jahre. "Je langsamer der Baum gewachsen ist, umso länger braucht sein Holz zum Trocknen. Und der Durchmesser der Scheite? Um die 8 cm. Relativ wenig...oder it?

Photoserie: Werden und Vergehen... Blätter ...und ...gestern...er verschwindet in den Winter...Der Rote Baum...oder taucht er nochmals auf...

<<Dienstag, 22.10.>>

Kommt die Feldmaus ins Dorf, sorge für Holz und Torf! Machen wir im Augenblick: Brennholz, ofenfertig! Torf stechen wir nicht mehr. Bis zum 2. Weltkrieg (?) noch üblich. Viele besaßen im "Wasenried" einen Wasenstich. "Wasenhütten" waren in Fronhofen nicht üblich. (?) Im Pfrunger Ried kann man/frau beobachten, wie sie, ungenutzt seit Jahrzehnten, stetig zusammenfallen.

Weitere Photographien:

Gefallene Blätter, Ansammlungen. Natürliche Schönheit. Per Zufall. Prinzip, das in der Natur immer gilt?                                                                                                                                                   Und, das Wasser, das heute nicht spiegeln wollte. Zum Abschluss Werden und Vergehen...Der Rote Baum, der bald mal war...

<<Montag, 21.10.>>

Ursula. Nur eine Legende aus dem 4. Jahrhundert? Mit 11 000 Jungfrauen soll sie einstens nach Rom gepilgert sein. Dann, in Köln, wurde sie dann ebenso wie ihre 11 000 Mitpilgerinnen von den Hunnen, die gerade Köln belagerten, getötet und zur Märtyrerin. Trotz diese durchaus beeindruk-kenden Geschehens gilt Ursula heute als Legendenfigur. Im 12. Jahrhundert, als  vor den Toren Kölns ein Gräberfeld ausgehoben wurde, wurden die Knochen als Reliquien der Jungfrauen von damals verkauft.

Wetteregel: Lacht Ursula der Sonnenschein, wird wenig Schnee am Christfest sein. 

Und was geit's no suscht auf 'em Land...Oberschwabenschau vorbei. Gestern Ehrengast: Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, laut Schw.Zeitung: "Der Minister ärgert sich über Beschränkungen beim Bau von Schweineställen innerhalb von Ortschaften. Er will das Kriterium Geruchsbelästigung aus den Regelungen streichen: "An Gerüchen stirbt niemand", sagte Hauk. Und Tierschutz nur so weit, dass der Landwirt noch Gewinn macht. Saisonarbeiter in der Landwirtschaft: "Für die tät's auch weniger." Herr Hauk trifft hier drei Aussagen, von denen jede allein schon völlig "daneben" ist. "Unser" Miister für Ländlchen Raum und Verbraucherschutz...

Photographien: Wir sind fertig damit! Die Apfelernte, Camille Pissarro ...und jetzt wartet das Holz für den Winter ... und die Bienenstellplätze wollen gepflegt werden, insbesondere dort, wo wir geplanzt haben ...und Werden und vergehen ... Der Rote Baum ...im Vergehen ...davor: Herbst ...wie oben so unten ...

<<Sonntag, 20.10.>>

Das Wetter: Noch ist es neblig-trüb. Und,...das brachte der Sonntag...

"Herzlich willkommen! Auf dem Jahrmarkt in Weingarten! Hereinspaziert ins technisch-mechanische Zeitalter, das gerade vom digitalen (teilweise) verdrängt wird, abgehängt.

LiebeR LeserIn, und als vollkommener Gegensatz kommt Andy Goldsworthy, geboren 1956, ein Künstler, der ohne Mechanik, ohne Strom und ohne Hilfsmittel - fast immer - arbeitet. Kunst aus der Natur, mit der Natur, in der Natur. Natürlich ... vergänglich. Goldsworthy: "Es geht nicht um Kunst. Es geht nur um das Leben und die Notwendigkeit zu verstehen, dass eine Menge Dinge im Leben nicht lange Bestand haben." Herbstgedanken...landart

Zuletzt einige Photographien zur Schönheit des Herbstes -über und unter Wasser- und zu "Werden und vergehen": Der Rote Baum.

 

<<Samstag, 19.10.>>

8.00 - 11.00 Honigladen in der AltenWerkstatt                                                                       ...dann

Besuch in Ravensburg:

LieberLeserIn, ist dir dieses Quartier bekannt? In der alten Oberstadt, zum Gänsbühl gehörig. Auch die bunten Herbstblätter gehören nach Ravensburg. Ebenso schön, nur schnell vergänglich...erinnern an landart...

Zuletzt:

Werden und vergehn...Der Rote Baum...und seine Geschwister...

<<Freitag, 18.10.>>

16.00 - 18.30: Honigladen in der AltenWerkstatt. (Wir müssen heut schon um halb sechs zumachen.)

Klar...aussortieren was nicht mehr gebraucht wird, reinigen was zu reinigen ist, einräumen und aufräumen, damit ist das alte Bienenjahr auch für uns zuende. Für die Bienen endete es schon im August, mit der absteigenden Entwicklung in der Natur.

Zu den Photographien :

Klimawandel! Bienen? Eine Imkerkollegin und ich hatten mal eine gute Idee: Für den "Bienen- und Imker-Festwagen" des Kinder-und Heimatfestes Fronhofen fertigte eine KünstlerSchwester aus Kellenried für uns dieses Plakat an. Und jetzt befestigen wir es am Festwagen, damit es jedeR sehen kann! ...Leider, leider, nein...meinten einige KollegInnen. Sie wollten keine Beein-trächtigung der (zur Schau gestellten) dörflich-heimatlichen Harmonie im Festzug. Beim Aufräumen taucht das Plakat Jahr für Jahr wieder auf. Offensichtlich...die zwei Worte haben noch ihre Berechtigung.

"Es ist leichter Ordnung zu halten, als sie wiederherzustellen." Henry Ford, der in anderen Größenordnungen dachte und an den Aufbau der industriellen Massenproduktion. Als "handwerkender" Imker...gilt auch für Handwerker.                                                                               Die anderen Photographien zeigen wieder Mal die Vielzahl an Einzelteilen, die in einer Imkerei zum Einsatz kommen. So mancheR unterschätzt, wie viel Raum und Systematik dazu gebraucht wird.

Leinentücher, getränkt mit Bienenwachs, als Wabenauflage (statt Folie): Diese Abdecktücher waren im Einsatz und werden frisch aufgebügelt. Evtl. auch repariert. Die Bienen verkitten diese Tücher gerne... Die Wachstücher müssen sehr satt eingwachst werden. Sonst beißen die Bienen Löcher rein. Das Einwachsen ist ein aufwendiger Arbeitsprozess, auch wenn man/frau die Tücher in einem ersten Arbeitsschritt in ein Wachsbad taucht.

<<Donnerstag, 17.10.>>

Aussortieren und aufräumen im Bienenschuppen. Mal sehn...Es geht voran. Morgen, dann haben wir's. Zur Bienenpflege sind eben viele Kleinteile notwendig. Reinigen, sortieren, ...

Heut, ein ausgesprochen warmer Tag. Wetterregel: Ist Oktober warm und fein,kommt ein scharfer Winter hintendrein. (Bisher: Tritt ein mit einer Wahscheinlichkeit von 2:1.)

Rückblick zum Ertrag aus der Frühtracht 2024: 7500 ImkerInnen machten Angaben. Den höchsten Ertrag vermeldeten die ImkerInnen in Sachsen/Anhalt: 26 kg pro Volk. Im Saarland hingegen musste jedeR zweite ImkerIn auf das Schleudern verzichten. Es blieben so 5 kg pro Volk im Durchschnitt. In BW ? Leider in der Statistik nicht extra erwähnt.

Photographien:

Ganz in rot: Beeren und Pfaffenhüte.// Am Blindsee vorbei: An diesem Seelein wohnten unsere Vorfahren vor mehr als 2000 Jahren.//Und, zuletzt...vom Kommen und Vergehen...Der rote Baum.

<<Mittwoch, 16.10.>>

Gallustag: An St. Galles soll daheim sein alles.//Wenn Gallus kommt, hau ab den Kohl. Er schmeckt im Winter trefflich wohl.//Ab Gallustag darf man "gallen": Die Äpfel, die dann noch auf den Bäumen sind oder im Gras liegen, darf man/frau holen. So hat's mir ein Bauer mal erzählt.

 Übrigens... Bauernregeln und Lostage beziehen sich ganz überwiegend auf die Namenstage der "Heiligen". Anstatt eines Datums bezeichneten die Namenstage bei unseren Vorfahren einen Zeitpunkt im Jahr.

Photoreihe:

Endlich fertig: Einwinterungsrevision. Jungvölker heute: Stabil (mind. 7 Waben). Querhölzer: So können die Bienen die Wabengasse besser wechsln./ Gute Deckelisolierung: Folie/Biol.Weichfaserplatte/Luftschicht/Holzaußendeckel/Luftschicht (Querhölzer)/Außendeckel. An-bringen der Mäusegitter (mit Abstandshaltern).

Der Rote Boskoop. Dieses Jahr so ertragreich wie nie. Große Äpfel.

Der Rote Baum. Sein Ebenbild im Wasser?

<<Dienstag, 15.10.>>

Theresia hat heute Namenstag. Sie war eine große Mystikerin. Über sich soll sie gesagt haben: "Ich bin ein Weib und obendrein kein gutes." Das hängt wohl damit zusammen, dass Theresa aus der damals "gedachten" weiblichen Rolle als theologisches Leichtgewicht heraustrat, sogar ein Männerkloster gründete und als erste Frau -viel später- von Paul VI als Kirchenlehrerin aner-kannt wurde.

Zu Theres beginnt die Weinles'.   

...und der/die ImkerIn: Einwinterungsrevision abschließen. Mäusegitter...Leider...nicht ganz geschafft. Zu viel "Gesprächscafe"! Und, wieder ein Volk weisellos und schwach. Abgekehrt. Zustands-Bilanz des Völkerbestandes verschlechtert sich weiter.

Zu den Photographien:

LiebeR LeserIn, kennst du den Baum, mit den spitz gelappten und ungleich gesägten Blättern? Er kann über 20 m hoch werden und einen Stammdurchmesser über 1m erreichen. Die orange-rötliche  Herbstfärbung ist neben seinen fast zwei cm langen bräunlichen, hell gepunkteten Früchten ein Erkennungsmerkmal. Die Elsbeere. Sie dominiert in keiner Waldgesellschaft, tritt vereinzelt -in unserem Obstgarten- oder in Gruppen auf.Das Holz der Elsbeere ist sehr hart, zäh und gleichzeitig elastisch. Frisch gesägt ist es hell, dunkelt rötlich nach. Die Früchte der Els-beere sind essbar, aber adstringierend. Überreif nicht mehr,...aber dann haben die Vögel meis-tens die Beeren schon geholt.

<<Montag, 14.10.>>

Tagesarbeit als Bienenpfleger: Weiter, weiter mit der Einwinterungsrevision...heute in Fronhofen. I sag's eich...morga wirr i ferdig do drmit. 

          Photograhien: Auf der Ladefläche sind alle Beutenteile versammelt, die zur Einwinterungs-revision gehören: Hammer, Abstanshalter, Tacker (gelber Eimer), Metallgitter (Absperrgitterstrei-fen, ca. 4 cm hoch), kein Gitterdraht! (weißer Eimer), abgenommene Futtertröge, entnommene Futterwaben, verstaut in Brutraum, links. //Pollenwabe, überwiegend Senf (wurde gestern viel eingetragen), datwischen violett Phazelia.//Tagesausklang am Baggersee: Im Wasser zieht er nochmals auf...//Der Rote Baum

<<Sonntag, 13.10.>>

Damals...Vor 61 Jahren, 13.10., 1963: Im Naturpark Augsburg- Westliche Wälder laufen sie. 1654 Menschen nehmen am ersten Volkslauf in Deutschland teil. Heute unterbot die erste Frau die 2 Stunden und 10 min- Grenze beim Marathon in Chikago. Der Sieger bei den Männern lief 7 min. schneller. Pro Kilometer 10 sec. Im Marathon kommen die Bestleistungen der Frauen denen der Männer stetig näher. Während des Wettkampfes nehmen die AthletInnen verschiedenste, ausgetüftelete Powersticks,-gels und -getränke zu sich.

Honig, Anmerkungen (4):

Honig und sportliche Leistungsfähigkeit? Bei medizinischen Vergleichsversuchen zwischen Trabenzucker, Fruchtzucker, Invertzucker einerseits und der Gabe von Honig andererseits zeigte sich Honig stets überlegen mit seiner ureigenen Kombination von Invertzucker, Mineralien, Spurenelementen, Hormonen, Enzymen, Inhibinen etc. Sir Edmund Hillary, der Erstbesteiger des Mont Everest hatte 5 Pfund Honig im Bergsteigergepäck. Im Vorjahr hatte eine Schweizer Expedition ein Nahrungsdepot, ebenfalls mit Honig, zurückgelassen. Hillary empfand das als "wohltätig". Ob Sir Edmund den Honig mit "seinem" nepalesischen Sherpa geteilt hat?  (Aus: Herold, München 1970)

Photographien:

Blühender Senf.//Sonnenblumen und Phacelia.//Der Rote Baum

<<Samstag, 12.10.>>

8.00 - 11.00: Honigladen in der AltenWerkstatt

Honig, Anmerkungen (3):

Blütenhonig, von der Weide zur Schlehe zu Kirsche und Zwetschge, zu Löwenzahn, Birne, Apfel und Raps. Ein Früh-jahrshonig aus vielfältiger Tracht. So gerührt, dass er streichfähig bleibt, aber nicht "zerschlagen" ist. Das Gelb gibt ihm der Löwenzahn. Der Polleneintrag aus dem Löenzahn ist übrigens...orange. Hier: Im 500 gr-Glas.  Dazwischen: Zwei 125 gr-Gläser des diesjährigen Waldhonigs. Natürlich mit einem gehörigen Anteil an Melezitose. So, wie der jetzige Honig als Honigtau reinkam und was kalt zu schleudern war. (Was in den Waben blieb und wie wir damit umgingen...darüber habe ich ausführlich berichtet.) Dieser Waldhonig beinhaltet als Beitracht den Nektar aus Himbeere, Brombeere und Weißklee. Sobald das Springkraut aufblüht, schleudern wir ab. Diese Nektartracht bleibt den Bienen für die Überwinterung. Der Brutraum unserer Bienen bleibt beim Schleudern sowieso unangetastet. Hier verbleiben die Futterkränze und Randwaben. Unser Ziel ist die Zuckerzufütterung nur noch in Ausnahmefällen durchzuführen. Dieses Jahr fütterten wir pro Volk ca. 8kg-Zuckerrüben-Zuckerwasser aus Biolandanbau hinzu. Sehr wenig!

Die Abfüllkanne ist nur ein Merkmal unserer handwerklichen Arbeit. Wir haben noch alles im Blick! Mit unserer Wirtschaftsweise und Art der Bienenpflege - Trachgebiete im Blick/ Wanderung nur in ein biologisch wertvolles Gebiet auf dem Oberen Heuberg, mit einer geringen Zahl von Völkern/ kompletter Naturbau in Brut-und Honigräumen- ist der Honigertrag beschränkt. Allerdings, je besser der Nektar (Honigtau) von den Bienen eingedickt wird, desto besser ist sein Enzymgehalt.

<<Freitag, 11.10. >>

16.00 - 19.00 : Honigladen in der AltenWerkstatt

Bienenvölker im Hasenberg: Weiter mit der Einwinterungsrevision. Gestern unerfreulich: Ein Volk ausgeraubt, Königin weg, keine handvoll Bienen. Ein weiteres Volk sehr schwach*, nicht überwinterungsfähig, ein Volk schwach. Die Negativbilanz nach der Durchsicht von vier Völkern! Die heute sehr zügig durchgesehenen Bienenvölker lassen für die Frühtracht hoffen.                                                               *Bienenpflegemaßnahmen für dieses Völklein heute: 1. Besprühung mit 15%iger Milchsäure. Varroareduktion, ohne den Bienen zu schaden. OS verdampfen wäre auch zielführend. 2. Honig auf die Wabenträger. Leichter Zugang zu hochwertigem Futter. "Wecken der Lebensgeister." 3. Zusätzliches Trennschied. Volk sitzt nun zwischen zwei Schieden. Einengen. Zusätzliche Deckelisolierung. Regulierung des Wärme-haushaltes wird erleichtert. 4. In vier Tagen: Zweite MS Sprühbehandlung.

Bisherige Durchsicht, Oktober 2024: Varroadruck teilweise erhöht. Völker insgesamt eher unterdurchschnittlich stark. Voraussichtlich...einige Völker werden mglw. den Winter nicht überstehen. Auswinterungsstärke ist nie besser als die Einwinterungsstärke. Bei erhöhtem Varroabefall im Herbst deutlich schlechter. Aus der  Sicht desR BienenpflegersIn: Bald möglichst mit  OS behandeln. Einsicht: Wir ImkerInnen haben den Einsatz der organischen Säuren zur Varroadezimierung in den letzten Jahren nicht minimieren können. Die derzeitige Entwicklung läuft in die falsche Richtung. Was tun? ... Endlich immer wieder großflächige Versuche im Freiland, ohne Unterstützung der Bienen durch den Bienenpfleger?

Trübe Aussichten? ...Manchmal hilft ein Ausflug in die Stadt. "Stadtluft macht frei", Spruch aus dem Spätmittel-alter (zur Meinungs- und Gedankenfreiheit).

Hier, die frisch renovierte Bauhütte. Die zukünftige Behausung der Musikschule Ravensburg. In Wirklichkeit schöner als auf dem Photo.

Dahinter der "Grüne Turm". Gehst du, liebeR LeserIn, stadteinwärts durch das Frauentor - eins der noch drei von vier vorhandenen Stadttoren - dann wärst du bis 1934 auf der "Judengasse" rausgekommen. Heute "Grüner Turm-straße". Die grünen, teuren Dachziegel bildeten mehr als 500 Jahre das kunstvolle Dach des Turmgefängnisses. Zugleich dienten sie als magische(?)Abwehrlinie zum Judenviertel. Die jüdische Bevölkerung der Stadt, 1330 erstmals urkundlich, erlitt in Ravensburg durch die  Jahrhunderte schwerstes Unrecht, unerträgliche Gewalt.

Der Rote Baum... Täglich, wenn ich am See bin, ein Bild. Und das Spiegelbild. Immer: Selber Ort, selbe Zeit.. Taucht es nochmals auf? Werden und vergehen...Aus dem schon etwas Dunklen kommend: Kahnfahrer.

<<Donnerstag, 10.10>>

 Oktobervorhersagen in Wetter und Natur: Wenn ... dann ...

Oktoberhimmel voller Sterne, hat warme Öfen gerne.                                                                                Späte Rosen im Garten lassen den Winter noch warten.                                                                          Will's Laub nicht von den Bäumen weichen, ist dies ein hartes Winterzeichen.

Kapisko? Rasenmähen, immer wieder Rasenmähen, cm-kurz, manche ziehen das jahrelang äußerst zäh durch...manche jeden dritten Tag ... Dann fällt das Laub. Es gibt die Laubbläser. Endlich...Immer wieder ... Gibt es ein Grundrecht auf diese "Tätigkeiten"?  Oder gibt es eine Vorschrift für Rentner, daß die das müssen? 

Zu den Photographien:                                                                                                                                     Weiter mit Einwinterungsrevision, Abnahme der Futtertröge samt Nassenheider Verdunster, Anbringung der Mäusegitter. Sieben Wabengassen so besetzt: das kann was werden mit der nächsten Frühtracht.//Böse Überraschung: Volk in den letzten Zügen. Ausgeraubt. Königin weg. Brutzellen am Schlüpfen bzw. abgestorben. Immer in solchen Fällen: Zündholztest auf bösartige Faulbrut. //Vor sechs Wochen wurde das Volk noch mit zwei Anfangsstreifen erweitert. Volk begann mit dem Bau von Arbeiterinnenzellen. Varroamibe dann zu zahlreich. Virendruck zu hoch. Bienen betteln sich bei intakten Völkern ein. Räuberei, mit K-Verlust. Ende.//Pollenwabe von heute. Unten: Haltbar gemacht mit Milchsäure.//Der Rote Baum und Die Boote machen nicht mit.                  

                                                               

<<Mittwoch, 09.10.>>

Heute ging's weiter mit... Abnahme der Nassenheider Verdunster.  Einwinterungsrevision. Anbringen der Mäusegitter.                                                                                                                            Noch etwas zur Einwinterungsrevision: Möglichst kurz gestalten. Es ist doch kühler. Spät im Jahr: Bienen sind aggressiver. Volksstärke: Bei einräumiger Überwinterung von oben relativ gute Einsicht in die Wabengassen. Mind. fünf gut besetzt! (08.10.). Futterversorgung: Kiste einseitig anheben. Genauer:  Waben von rechts (Ende des Bienensitzes) aufklappen. ( Zwei bis drei volle FuWa, restliche Waben mit Futterkranz.) Raumangebot: Trocken! Beinhaltet, dass die Bienen nach Ende der Brutphase auf leeren Wabenzellen ihre Traube bilden. Zu viel Futter: Rausnehmen. Leerwabe (Anfangsstreifen) "zwischenhängen". Zum Aufketten.) Weiselrichtigkeit: Wenn:  Lauter, hoher, aufgeregter Ton. Mglw. auch Bienen sitzen nicht kompakt. Mglw. Jungfer im Volk. Bienen sehr aggressiv. Dann: Näher inspizieren.

Photographien: Die Wandlungen der Natur im Herbst - rund um den See. Der Rote Baum ist heute wieder da. Doppelt. Nicht so ganz./ Ästhetik im Bien: Pollenwabe. Phazelia. Senf./ Zuletzt: vor sechs Wochen als Streifenwabe zugegeben. Von den Bienen ins Nest integriert.

 

<<Dienstag, 08.10.>>

Weiter: Abnahme der Verdunster. Kurze Kontrolle des Biens auf Stärke, Vorrat, Bienensitz. Mindestens 5 Wabengassen muss ein Bienenvolk jetzt ausfüllen, um den Winter zu überstehen. Die Volksstärke der Völker im Feldmooser Wald ...ist ausreichend, aber es sind in den letzten drei Wochen nochmals viele Sommerbienen abgegangen. Futterversorgung gut wie selten. Risiken: Zu viel Melezitosehonig belassen? Wie wirkt sich die fulminante Springkrauttracht aus, als Großteil des Zehrfutters? Virenschäden durch Varroamilben? Restzahl der Milben? Nun, da einige Völker schon aus der Brut sind, d.h. Bienenzahl und Milbenzahl sinken, andere Völker noch brüten, Bienen- und Milbenzahl werden mglw. noch leicht zunehmen, legt der "Grenzwert" in der Auswaschprobe des relativen Befalls auf den Bienen bei 3 % (auf Rückfrage bei der LA für Bienenkunde, Hohenheim), beim natürlichen Milbenfall  bei 2-3 Muttermilben pro Tag. Das zweite Photo zeigt das Ergebnis bei 10 Völkern des Fronhofer Standes vom diesjährigen Herbstmonitoring. Volk 4 liegt über dem zulässigen Grenzwert: Diese Zahl (und der Zustand, die Stärke des Biens) korreliert mit der Wahrscheinlichkeit, das Frühjahr zu erleben.

<<Montag, 07.10.2024>>

Wunderbarer Name: "Süßes Glück"! Nicht weit von hier, liebeR LeserIn, findest du es.

Honig, Anmerkungen (2):

"Süßes Glück"...als Bezeichnung für Honig? Lust auf Süßes, Genuss und Glücksgefühl beim Essen...Der Verzehr von Honig lässt sich doch eher verbinden mit "Gesundheit aus der Bie-nenapotheke"(G.Ebel, Genf `88)...und doch, Honig ist immer auch sinnenfroher Genuss (fast) ohne Reue...und, mehr als das...

Waldhonig:

Nach der Nektar-, der Blütentracht ist - gar nicht alljährlich - ein Summton im Wald zu hören. Waldtracht ...

Am "Anfang" der Werdegeschichte der Insekten, etwas später der Honigbienen, stand jedoch gar nicht die Tautracht aus Fichte, Tanne ... Gemeinsam mit den Blühpflanzen begannen sich vor 200 Mio Jahren die Insekten zu entwickeln. In der Symbiose mit den sich entwickelnden Pflan-zen, entstand Schritt für Schritt ein System der Bestäubung: Insektenbestäubung und Windbe-stäubung und ... viele Pflanzen benötigen sogar eine spezielle Insektenart zur Bestäubung: Ohne Pflanze kein Insekt, umgekehrt ebenfalls. Die Honigbiene?

...erstes Auftreten vor ca. 70 Mio. Jahren? 40 Mio Jahre alte Bernsteineinschlüsse wurden gefunden. Der Mensch ...vor 1 bis 2 Mio Jahren, in Ostafrka? Die Honigbiene apis mellifica hat in der vormenschlichen Zeit bewiesen: Sie braucht uns nicht. Ihre ursprüngliche Heimat ist Nordafrika. Höchstwahrscheinlich! Und, ihre Werdegeschichte, ihre Nahrungsgrundlagen Pollen und Nektar, ihr Körperbau, zeigen, die Honigbiene ist ein Blüteninsekt.

Und doch, die Waldbienenwirtschaft (Zeidlerei) bestimmte bis ins 19. Jahrhundert in weiten Teilen des heutigen Deutschlands die Bienenhaltung. In Osteuropa sind die mutigen Baum-klettererInnen noch heute zu finden. Wald, damals eine andere Baumgesellschaft, eine andere Heckengesellschaft und eine andere Blühpflanzengesellschaft. Die Bienenvölker besiedelten gerne Baumhöhlen, Richtung Südosten, in windgeschützten, sonnigen Lagen. Wellenstein, ein "Altmeister"der Imkerei: "Waldimker, wollt ihr wertvollen Waldhonig, wandert an warme, windstille Waldränder! Wassernähe und Waldameissen sind wichtige Weiser." Förster Ruppertshofen, "Der summende Wald", hat vor 45 Jahren dargelegt, im Wald wäre ein Trachtfließband an Blüh-pflanzen, der Wald wäre frei an Pestiziden (stimmt , inzwischen, wieder!), Waldbienenpflege sei Umweltschutz (in Symbiose mit den Ameisen), und der Waldhonig, "dessen Säfte aus den Siebröhren der Pflanzen stammen, (sei) ein Lebenselixier, das die Nerven stärkt und Kraft, Lebenswillen und Leistung steigert. ..." Ruppertshofen war begeistert. Nicht nur er!      Demnächst: Honig, Anmerkungen (3)

Die drei letzten Photographien ...Das Spiegelbild des Roten Baumes ...es ist wieder da.

Die Hornissenkönigin hatte sich im Wald unter einem Deckel für die Überwinterung eingerichtet.

<<Sonntag, 06.10.2024>>

Sonntag bei den spät Erblühten... Wiesenschaumkraut und Sonnenblume...mal sehn, ob sie es noch schafft.

Die Honigbienen haben jetzt nur noch selten Flugtage. Den 3-km-Flugradius des Sommers können sie nun nicht mehr erreichen, Temperatur und Tracht lassen das nicht mehr zu. Der Nektarfluss der Pflanzen ist zurückgegangen, ebenso der Zuckergehalt des Nektars (Son-nenstand). Die Vegetatiosphase des Jahresreigens neigt sich zum Ende. Der Bien wird nun nicht mehr stärker. Seine Vorräte hat er neben und über dem Wintersitz eingelagert. Das Volk sammelt sich um die Königin. Jede Biene möchte ihr immer wieder nahe kommen, so, als ginge von ihr eine geheimnisvolle lebensstärkende Kraft aus.

<<Samstag, 05.10.2024>>

AlteWerkstatt: 8.00 - 11.00 Wir verkaufen unsern Honig gerne!

Die Hobelmaschine, letzter Akt: Aufladen und ab ins neue Zuhause. Unterstützt von Gabriel's StartUp "Geht nicht, gibt's nicht"-Logistik für's Land     Geschickt und überlegt...so schaffte es Gabriel die ca. 1,5 t schwere Maschine aus der Werkstatt in die Garage und von dort zielgenau auf dem Hänger zu platzieren. Inzwischen steht sie in Wiggensbach/Allgäu. Ihr neuer Herr be-sitzt einen Wald. Auf die Maschine wartet viel Arbeit. Wie bisher, auch ihm wird sie zuverlässiger Maschinenknecht sein. 

LiebeR LeserIn, Honig, Anmerkungen zum Waldhonig, verschiebe ich auf die nächsten Tage. Jetztet heißt es erst Mal "Epfel läsa in Sießa", Claudi's alter Heimat.

 

<<Freitag, 04.10.2024>>

Nieselwetter: Vorerst: Honig abfüllen. Claudia, die Hnigfrau./Heckensaum zu Obstgarten schneiden./Walnüsse knacken und "verlesen". Wird von fleißigen HelferInnen erledigt. Heute Mittag: Mal ein Anfang: Abnahme der Verdunster. Anbringen der Mäusegitter.

Honigladen in der AltenWerkstatt: 16.-19.00.

Honig   Anmerkungen (1)

Ist Waldhonig antibiotischer als Blütenhonig? Woraus entsteht Blütenhonig, woraus Waldhonig?,waren die Fragen eines interessierten Kunden.

Blütenhonig wird aus dem von Bienen gesammelten Nektar von Blühpflanzen erzeugt. Da die Honigbiene blütenstetig ist, kann ein "sortenreiner" Honig entstehen. Ist aber nicht unser Ziel! Blühen aber z.B. Zwetschge, Kirsche und Löwenzahn sich überschneidend, befliegt die Biene alle dreie, jeden Baum und jede Pflanze zu ihrer Zeit, im doppelten Sinn: Jede Blüte hat ihre Tageszeit, wann sie intensiv beflogen wird. Immer dann, wenn ihr Nektarfluss im Vergleich zu anderen Mitbewerbern am größten ist, z.B. der Löwenzahn bis Mittag. Und, fast jede Blüte wird kurz nach dem ersten Aufblühen am öftesten und längsten besucht: Sobald die Zwetschgen aufblühen, sind sie am anziehendsten. Eine weitere Rolle  spielt die Besonnung: LiebeR LeserIn, suchst du nach den Bienen auf den Blüten deines Apfelbaumes, dann findest du sie am ehesten Richtung Sonne. Der Halbkreis der schönsten Früchte mit den rotesten Backen hängt immer Richtung Süden. Nicht nur allein wegen Mutter Sonne, sondern auch, weil sie dort am besten bestäubt werden. In nördlicher Richtung weniger. Und, Beispiel, bleiben die Bienen auf dem Klee lange sitzen und besuchen angestrengt mehrere Blütenblätter des ährigen Blütenstandes, dann honigt der Weißklee. Nur "Erhaltungstracht". Und, Jürgen Tautz, emeritierter Bienenforscher, behauptet, die Honigbiene würde eine besuchte Blüte so markieren, dass die Neuanfliegende sofort bemerkte, auf dieser Blüte gibt's vorerst nichts zu holen. 

<<Donnerstag, 03.10.2024>>

Schwarz-rot-gold weht's im Wind: Tag der deutschen Einheit. Und...damals...endlich auch Frei-heit für die Menschen im DDR-deutschen Osten und...was hast du liebeR LeserIn dir gedacht, erhofft, befürchtet...hüben im BRD-deutschen Westen, "drüben", im Osten? Darf man/frau in aller Freiheit! und hinterher! fragen, wären zwei freie deutsche Staaten innerhalb der EU und eine EU, die mit Moskau ein partnerschaftliches Verhältnis ohne Konfrontation ausverhandelt! hätte, nicht denkbar gewesen? Die Menschheit im Jahre '24 führt Krieg um Krieg. Schaffen wir je ein Ende der tagtäglichen Gewalt, die Mensch um Mensch das Leben kostet. Wir haben wieder Mal! die falsche Richtung eingeschlagen. Und, wie in jedem Krieg heißt es: "Die sind's doch, die ...". Übrigens, das sagen die Menschen auf der andern Seite auch.

Zu den Photographien: Warum nochmals Dali? Dies Mal auf zerbrechlichen Beinen in Wüstenlandschaft: Passt surrealistische Malerei nicht immer? Sie steht doch über der Wirklichkeit?

Derzeit fallen schon die Walnüsse. Nach dem Trocknen...Der Nussknacker aus Holz und Edelstahlschale in verschiedenen Größen. Gekauft auf dem "Brettacher Markt". Dort, wo der "Brettacher" herkommt.

Rot-Braun ist die Farbe des Herbstes und von Dali's Bild von '44.

Arbeiterhäuslein...einstens Heimat für Viele.

<<Mittwoch, 02.10.2024>>

Zuerst kommt das Mostobst zur Annahmestelle bei unserem dörflichen Geschäftszentum! ...mit Lebensmittelladen, Getränkemarkt, Bank und einigen Baustoffen, Kunstdüngern und Mause-fallen...Der Mostobstpreis, bio: Immer noch 28.-, pro 100 kg.                                                                                            Hobelmaschine, 800.-, verkauft. Per Handschlag. Mal sehen, was ein Handschlag wert ist.     Nun: Kombimaschine, 1900.-, ebenfalls Rugel&Lutz, (Format)Sägen, Fräsen, Langlochbohren. Bestens in Schuss. In 50 Jahren nie eine Reparatur.

Abends, am verwaisten See, wieder das herbstliche Spiegelbild?

Photographien: Die fast allabendlichen, herbstlichen Spiegelungen der Sträucher und Bäume am See können den einen oder die andere erinnern an...Salvador Dali, 1937, Schwäne spiegeln Elefanten wieder ...Gespiegelte Schwäne werden zu einer Herde Elefanten. "Malerei als Vebildlichung der Phantasie." Er nannte seine Methode zu malen in dieser Schaffensphase "kritisch-paranoisch". Ein großer Surrealist.

Die Nichtspiegelbilder dokumentieren u.a. Regen am See und Grünabstufungen, wie sie nur die Natur hinkriegt. LiebeR LeserIn, Weidenbäume und -büsche sind darin wahre Meister.

<<Dienstag, 01.10.2024.>>

Im toten Winkel der Geschichte...1876, 1. Oktober: Der Vorwärts erscheint. Wilhelm Liebknecht und Wilhelm Hasenclever leiten das Central-Organ der Sozialdemokratie Deutschlands.

Bauernregel: Regen an Sankt Remigius//bringt den ganzen Monat Verdruss. Paw...ein wahrer Schüttelreim. Remigius soll den Merowinger Chlodwig I. und dreitausend seiner Landsleute "zwangs"?-getauft haben. Um die Merowinger, im Zusammenhang mit Maria-Magdalena und Jesus, sind immer wieder Mythen gesponnen worden.

Arbeit heute:                                                                                                                                        MostÄpfel lesen und SpeiseÄpfel pflücken. Wir sind auch als "Obstanbauer" biolandzertifiziert. Passt doch zur Imkerei. Die "AlteWerkstatt" war der erste Biobetrieb in Fronhofen. Seit einigen Jahren gibt's einen zweiten, den Milchviehbetrieb Reichert in Wiesenhofen.

Zur Photostrecke: Ungespritzt, und doch makellos: Die richtige Sorte auf dem richtigen Stamm am richtigen Standort mit dem richtigen Klima...Aber: Die ganze Welt sagt, goht it, umeglich...       Und, der Spiegel am See, ist er heute da...

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© Alte Werkstatt Bioland Imkerei Franz&Claudia Jung