BIOLANDIMKEREI AlteWerkstatt Franz&Claudia Jung Fronhofen Am Schmiedebrunnen 8
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   Imkerei mit Geschichte

Hier fing alles an ...

 

 

Josef Jung's Bienenstand im Obstgarten. Seine Mutter schon hatte Bienen und das Wissen um die Bienenpflege aus Kreenried mitgebracht. Bis zu seinem Tode pflegte Josef 14 Bienenvölker. Bruder Franzen's Bienen standen bis zum Krieg im Gemüsegarten.


1923 begann Josef Jung mit der Imkerei im Obstgarten. Sein Bruder Franz stellte seine Bienen in den Gemüsegarten. Unterstützt wurden beide von ihrer Mutter Maria. Anno' 84 verstarb Josef Jung zu Beginn des großen Blühens. Die verwaiste Schreinerwerkstatt verwandelte sich im Laufe der Zeit in einen kleinen Honigladen mit einem Honigkühlraum und eine kleine Imkerschreinerei.
Aus Josef's Bienenvölkern, die in Schwäbischen Lagerbeuten einlogiert waren, wurden im Laufe der kommenden Jahre Bienenvölker in Modified Dadant,

einem Beutenmaß, das der inzwischen verstorbene, aus Biberach stammende Bruder Adam Kehrle, vom englischen Kloster Buckfast aus, als bienengerecht propagierte.

Nun stehen unsere Bienen in diesen Beuten noch immer im Obstgarten, aber auch im Fronhofener Wasen-Ried, im Hasenberg und im Feldmooser Wald, auf Fronhofener Gemarkung. Seit 1997 sind wir mit unseren Bienen und dem Obstgarten bei BIOLAND . 


Zur Bienenpflege :


Bei uns kamen nie chemisch synthetische Mittel in den Bienenstock zur Bekämpfung des Bienenparasiten Varroa Jacobsoni, auch nicht in einer Zeit, als wir mit dem Weg, diesen Parasiten nur mit Ameisensäure zu dezimieren, noch klare „einzelgängerische" Außenseiter waren. Trotz mancher Rückschläge gingen wir diesen Weg, nur organische Säuren anzuwenden, bis heute. Darauf sind wir stolz.

 

Ein weiterer Eckpfeiler unserer Bienenpflege ist die Vermehrung aus dem angeborenen Schwarmtrieb der Bienenvölker. Und jedes neue Jungvolk lebt sein angeborenes Bedürfnis, sich frei aufzuketten und in der Bautraube auf Anfangsstreifen eine neue Bienenwohnung „auszuschwitzen". Deshalb erhalten die Jungvölker im Brutraum nur Wabenrahmen mit schmalen Anfangsstreifen aus Bienenwachs, keine Mittelwände, die das organische Bauen in der Traube zerschneiden würden. Im Imkerfachsrech: Wir arbeiten nur mit Anfangsstreifen, nicht mit Mittelwänden.

In der Zeit des großen Blühens erhalten die Bienen über dem Brutraum ein Absperrgitter. Dann wird der halbhohe Honigraum aufgesetzt. Mit dem Königinnenabsperrgitter entscheiden wir uns einerseits gegen das naturgemäße Bedürfnis der Königin, zuweilen in den Honigraum zu klettern und dort zu stiften. Andererseits stellen wir so sicher, dass wir nur Honig aus niemals bebrüteten Waben schleudern, zugunsten des Honiggeschmacks .


„Zum Imkern ist man (frau)geboren" ?!


Imkerei ist nicht nur Bienenpflege, aktiver Naturschutz zum Erhalt der Kultur-landschaft und die Jagd nach Honig . Theodor Storm sagt in seinem wunderschönen Gedicht „Abseits" dazu:


Ein halbverfallen niedrig Haus kaum zitternd durch die Mittagsruh
steht einsam hier und sonnbeschienen;

ein Schlag der Dorfuhr , der entfernten;
der Imker lehnt zur Tür hinaus,

dem Alten fällt die Wimper zu,
behaglich blinzelnd nach den Bienen;

er träumt von seinen Honigernten,

sein Junge auf dem Stein davor -
schnitzt Pfeifen sich aus Kälberrohr .

Kein Klang der aufgeregten Zeit

drang noch in diese Einsamkeit .

 

Zu verträumt, zu romantisch der Vergangenheit nachhängend?

 

Jedenfalls, der Josef Jung der späten Jahre hatte seinen Stuhl am Bienenhaus, auf dem er zuweilen in der warmen Spätsommersonne eindöste. Von was er geträumt hat, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.

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